Auberginen mögen es gerne warm. Wie Tomaten baut man sie am besten im geschützten Gewächshaus oder in Töpfen auf einer sonnigen Terrasse oder auf dem Balkon an. Ich weiß nicht wie es Euch geht, aber Auberginen kannte ich bis vor kurzem lediglich in lila und in weiß. Das es rote, grüne, gestreifte, dicke, dünne, runde, längliche, gerippte, große und kleine Auberginensorten gibt, habe ich erst kapiert, als ich rausfinden wollte, ob sich die Aussaat und der Anbau von Auberginen in meinem Garten lohnt. Und wie die sich lohnt, kann ich nach meiner Recherche nur sagen!
Auberginenvielfalt
Ursprünglich wollte ich zwei verschiedene Sorten säen: die weiße „Little Spooky“, weil Spuk und Horrorgarten gut zusammen passt, und die rote „Gilo Brasil“, weil sie super lecker sein soll. Dann habe ich von dem sehr empfehlenswerten Saatgutanbieter „Lila Tomate“ noch drei Sorten geschenkt bekommen und bin dem Auberginenwahn verfallen. Das geht mir fast jedes mal so, wenn ich entdecke, dass ein Gemüse so viel mehr zu bieten hat, als die langweiligen Einheitssorten aus dem Supermarkt. Über vierzig verschiedene Auberginensorten können im Garten angebaut werden. Jede sieht anders aus und schmeckt anders. Es gibt Auberginen mit fruchtigem, milden sahnigem pilzartigen und würzigem Aroma. Im grünen Hortipendium sind alle gängigen Auberginensorten mit ihren Eigenschaften aufgelistet.
Auberginen aus Saatgut vorziehen
Wer eigene Auberginen ernten will muss früh mit der Aussaat beginnen. Mitte Februar wird es höchste Zeit. Wie Tomaten brauchen Auberginen einen hellem, warmen Standort mit Temperaturen von 20 – 25 °C. Für die Anzucht von Auberginen braucht man ein wenig Geduld. Die Samen lassen sich schon mal 2 -6 Wochen Zeit bis sie keinem.
Sobald sich das erste echte Blattpaar zeigt, müssen die zarten Pflänzchen sehr vorsichtig pikiert werden. Ich erspare mir diesen Arbeitsschritt indem ich direkt jeweils zwei Samen in kleine Töpfe aussäe. Den schwächeren Keimling zupfe ich dann einfach raus.
Die jungen Auberginen brauchen bis zum Auspflanzen viel Wärme. Die Temperatur darf nie (auch nachts nicht) unter 15 °C liegen. Einfacher ist es natürlich die fertigen Jungpflanzen zu kaufen, aber da gibt es leider nicht soviel Auswahl. Wenn die Pflanzen größer werden, müssen sie in größere Töpfe mit frischer Erde umziehen. Ich versorge meine Jungpflanzen alle 14 Tage mit einem niedrig dosierten organischen Bio-Dünger, damit sie zu kräftigen Pflanzen heranwachsen.
Mitte Mai, nach den Eisheiligen, dürfen die Auberginen endlich in den Garten umziehen. Bei mir bekommen die wärmebedürftigen Pflanzen einen Platz im Gewächshaus. Einige Pflanzen stehen auch in Töpfen auf der sonnigen Terrasse. Ich ziehe meine Pflanzen buschig heran und stütze mit einem Stock. Auberginen benötigen viel Wasser, Trockenheit nehmen sie echt übel. Im Gewächshaus müssen sie, mangels natürlicher Befruchter, von Hand geschüttelt werden, damit sich aus den hübschen Blüten später auch Früchte entwickeln.
Meine Top 5 Auberginenauswahl:
- Udmalbet hört in ihrer Heimat Indien auch auf den Namen Udumalapet. Sie hat wunderschöne grün-gelb-lila-gestreifte, 10 bis 15 Zentimeter große, eierförmige Früchte und wird gerade mal 60 Zentimeter hoch. Das macht sie zur idealen Aubergine für die Topfkultur.
- Die 5 bis 10 Zentimeter großen, runden, leicht eingekerbten Früchte von Gilo Brasil erinnern optisch stark an Gemüsepaprika. Geerntet wird (zumindest in Brasilien) bereits im grünen Zustand. Sind die Fruchte erst mal rot, werden sie schnell bitter. Die rassige Brasilianerin mit afrikanischen Wurzeln wird 1,50 Meter hoch und hat ziemlich viele Dornen – ein echter Horrorgartenbewohner also. Wenn ich genügend Platz im Garten habe kommt auch ein Exemplar ins Freiland, da soll sie sich ebenfalls wohl fühlen. (Bislang zicken die Samen dieser Sorte allerdings noch, nicht einer ist aufgegangen,ich habe gerade noch einmal gesät)
- Redonda bildet dicke, grün-lila-gestreifte Früchte, die nicht bitter werden. Mit ihrem maximal 60 Zentimetern steht ihr ein Platz in der ersten Reihe, direkt an der Glasscheibe zu. Sie trägt sehr üppig und die Früchte reifen sehr früh. Was will man mehr!
- Auch die weißen, länglichen Früchte von Little Spooky sind schon im Juli reif. Mit 60 Zentimetern eher klein, werden ihre bei Mondschein wie Geister leuchtenden Früchte, die am Gewächshaus vorbei huschenden Wühlmäuse, hoffentlich das Fürchten lehren. Laut Ginsterfarm wurde diese Sorte über Generationen auf Hokkaido angebaut und hat dort nach Legenden böse Nachtgeister vertrieben und eine gute Ernte gesichert.
- Louisiana (Long) Green trägt ihre Herkunft bereits im Namen. Die Südstaatenschönheit überzeugt mit 10 bis 15 Zentimeter langen, dicken, grünen Früchten mit feinem Geschmack. Mit ihren überschaubaren 60 Zentimetern Höhe darf sie ebenfalls in der ersten Reihe stehen. (Auch diese Sorte musste ich noch mal aussäen, der erste Versuch ist leider missglückt)