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Channel: Der kleine Horrorgarten
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Blumenportrait: Die Wiesenraute

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Die zauberhafte Wiesenraute (Thalictrum delavayi) ist im letzten Jahr in meinen Garten eingezogen. Ich konnte nicht an ihr vorbeigehen, als ich sie im Gartenmarkt entdeckt habe. Dabei war sie zu dem Zeitpunkt schon fast verblüht und dennoch hat mich ihr Anblick sofort verzaubert.

Auf  1,40 Meter hohen Stängeln wippen hunderte kleine grazile Blüten. Jede einzelne ein Büschel zartgelber Staubfäden umringt von pastellblauen Blütenblättern. Im geschlossenen Zustand sehen sie aus wie kostbar schimmernde Perlen. Sie schweben über den anderen Stauden und bringen feenhafte Leichtigkeit und eine große Portion gute Laune in meinen Vorgarten. Regelmäßig bleiben Spaziergänger stehen und bewundern die unbekannte Schönheit. Und auch bei Hummeln und Bienen sind die winzigen Blüten sehr beliebt. Ich bedaure wirklich, dass ich mir nur eine Pflanze gekauft habe. In einer kleinen Gruppe würde sie mir noch besser gefallen. Aber das kann ja noch kommen. Die Pflanzen sind, trotz ihrer zerbrechlichen Anmutung, sehr robust und werden von Jahr zu Jahr schöner, sofern ihnen der Standort zusagt.

Wiesenraute
Wiesenraute
Wiesenraute
Wiesenraute

Wiesenrauten stehen gerne sonnig bis halbschattig. Sie bevorzugen einen normalen oder leicht saueren humosen Boden. Die Art Thalictrum delavayi kommt aus China. Sie sollte so gepflanzt werden, dass sie nicht zu sehr von anderen Pflanzen bedrängt wird. In kleinen Gruppen kommt ihr Charme besonders gut zur Geltung. Sie wird 120- 140cm hoch und blüht ab Ende Juli.

 


Hochbeete im meinem Garten

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Mein Gemüsegarten besteht fast nur noch aus Hochbeeten. Nachdem wir das erste riesige Hochbeet selbst gebaut hatten begeistert mich diese Art zu gärtnern mehr und mehr.

Ein Hochbeet lässt sich viel leichter unkrautfrei halten als normale Gartenbeete. Man arbeitet in einer angenehmen Höhe. Man kann, bedingt durch die höhere Bodentemperatur im Hochbeet, früher pflanzen und länger ernten. Mit einer Fensterscheibe verwandelt man das Beet im Frühjahr schnell in ein Frühbeet und im Herbst bleibt das Gemüse unterm Folientunnel noch lange frostfrei. Schnecken, Wühlmäuse und Hasen haben es schwerer an das leckere Grünzeug zu kommen. Es bleibt also mehr für mich übrig. Das ist vielleicht das entscheidende Argument 🙂

Das alles gilt natürlich auch wenn das Hochbeet mit Zierpflanzen bepflanzt wird. Kommt für mich als Gemüsefreak nicht in Frage, aber um ein wenig Farbe in zubetonierte Vorgärten zu bringen, ist das durchaus eine Alternative. Die edle Cortenstahlvariante, die seit diesem Frühjahr unseren Gemüsegarten ziert macht sich sicher auch gut mit Stauden und Gräsern. Bei mir wachsen dort zur Zeit allerdings Pattison und Zucchini.

hochbeete im garten

Meine Hochbeete im Überblick:

In unserem kleinsten Hochbeet wachsen gerade, eingerahmt von glatter Petersilie, fünf Köpfe Rotkohl heran. Die Drahthauben schützen den Kohl zuverlässig vor gefrässigen Tauben.

hochbeete im garten

Hinter dem kleinen Metallbeet steht ein größeres Metallbeet. Das teilen sich gerade, wie gesagt, Zucchini und Pattison. Es sieht zur zeit nicht mehr so schön aus. Der viele Regen gefällt den Zucchiniblättern nicht so recht und auch die Pattison leidet darunter. Der Tomate, die sich im gleichen Beet selbst ausgesät hat, scheint er dagegen nichts auszumachen. Sehr seltsam. Kann ich mir nur damit erklären, dass die großen Blätter der Nachbarpflanzen sie bislang ganz gut vor Nässe geschützt haben. Oder es handelt sich um eine Braunfäuleresistente Mutation. Das wäre der Hammer! Bin sehr gespannt wie sie sich weiter entwickelt und wie die Früchte schmecken. Scheint eine kleine Cocktailsorte zu sein.

hochbeete im garten-3

In dem erst im letzten Herbst gebauten niedrigen Hochbeet aus Holz, wächst eine Reihe Buschbohnen und die inzwischen dritte Charge Salat. Eine in der Erde vergessene Kartoffel ist auch dort aufgegangen. Ich habe sie erst spät bemerkt und einfach stehen lassen. Reicht vielleicht für eine Mahlzeit. Bislang hatten wir mit Kartoffeln keinen durchschlagenden Erfolg. Keine Ahnung warum. Da sie auch sehr viel Platz brauchen pflanze ich jedenfalls keine mehr an. Umso mehr freue ich mich auf die paar Knollen aus dem Hochbeet.

hochbeete im garten

Das mittlere Hochbeet aus Holz beherbergt drei Gurkenpflanzen. Die sind recht langsam gestartet in dieser Saison. Das Frühjahr war einfach zu kalt. Ich wollte sie schon rausreißen, aber sie haben sich gefangen und ich konnte bereits eine Menge knackige Minigurken ernten. Auf der vierten Seite des Rankgitters rankt sich eine Süßkartoffel (kann die Kartoffeln doch nicht so ganz aufgeben wie es scheint) nach oben. Sie hat wunderschöne Blüten und ich hoffe das kann man später auch über die Knollen sagen 🙂 Außenrum auch hier ein paar Salatpflanzen. Salat kann man schließlich nie genug haben.

hochbeete im garten
hochbeete im garten

Das große Hochbeet aus Holz steht schon am längsten. Es hat uns in den letzten Jahren wirklich üppige Ernten eingebracht. In diesem Jahr bin ich mit den Ergebnissen nicht so zufrieden. Ich hatte im Herbst neue Erde eingefüllt (aus einem anderen Gartenteil), da der Inhalt sehr zusammengesackt war. Keine Ahnung was damit nicht in Ordnung war, jedenfalls ist das Gemüse darin nicht sehr gut gewachsen. Wir hatten ein paar Zuckererbsen und ein paar Köpfe Salat, aber der Mangold hat lange geschwächelt und sieht auch jetzt noch nicht so gut aus. Mal sehen ob aus dem Rotkohl was wird. Ich habe die Erde mit einem organischen Dünger gepimpt und hoffe das Beste.

hochbeete im garten

Im nächsten Jahr sollen noch mehr Hochbeete in den Gemüsegarten einziehen. Ich liebäugele mit einem Stecksystem aus Metall. Allerdings muss ich für die Wege dazwischen unbedingt eine bessere Lösung finden. Dort vermehrt sich das Unkraut gerade ungebremst. Mir wäre ein von mir ausgewählter Bodendecker lieber. Es gibt trittfeste Thymiansorten, die beim drübergehen herrlich duften. Die Rasenkamille, mit ihrem feinen Apfelduft, würde mir auch gefallen. Oder eine bunte Schmetterlings- und Bienenblumenmischung mit ein paar Trittplatten dazwischen. Was würdet Ihr bevorzugen? Habt Ihr ein paar Vorschläge für mich?

Neu am Kiosk: Food & Farm

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Vor ein paar Tagen ist die neue Food & Farm auf meinem Schreibtisch gelandet. Neue Zeitschriften finde ich immer spannend – vor allem wenn sie sich mit gutem Essen und Gartenthemen beschäftigen. Das Heft kam genau passend – draußen war es am Wochenende viel zu heiß um selbst im Garten aktiv zu werden. Mit Smoothie und Zeitschrift in der Hängematte lies es sich aber ganz gut aushalten.

Food & Farm präsentiert sich selbst als Lifestyle Magazin für gesunde und bewusste Ernährung. Gemacht für Menschen, die wissen wollen, wo ihr Essen her kommt. Da gehöre ich ganz klar dazu.

Im Heft wird unter anderem eine bunte Mischung von Menschen vorgestellt, die sich auf eine sehr persönliche Art mit Lebensmitteln beschäftigen:

  • eine Tierärztin, mit eigener Büffelherde, die aus der Milch ihrer Büffel handgemachten Büffelmozzarella herstellt
  • ein junges Paar, das sich in eine Streuobstwiese verliebt, sie pachtet und seitdem mit Freunden jedes Jahr eigenen Most macht
  • drei Freunde, die aus einer Laune heraus einen Weinberg pachten und voller Hingabe am eigenen Tropfen arbeiten

food und farm

Was mir dabei richtig gut gefällt sind die Infokästen mit Adressen und wertvollen Tipps. Die ziehen sich durch das ganze Heft und sind echt nützlich. Jetzt weiß ich, dass es eine Streuobstwiesenbörse gibt und wo ich einen Weinberg pachten könnte. Wenn mir mein Garten mal nicht mehr groß genug ist, durchaus eine Alternative. Aber grade ist es zu heiß zum Selbermachen und ich beschränke mich lieber auf’s blättern.

Viele der Themen im Heft sprechen mich an: regionale Lebensmittel, Verpackungsmüll vermeiden, ein Gespräch mit einem Legehennenzüchter. Es gibt nicht viele Magazine, die sich an eher schwierige Themen ran trauen. Da es auch hier die Mischung macht, freue ich mich zum Ausgleich über die auch vorhandenen Genussstrecken. Sehr schön, der ausführliche Bericht über den Anbau und die Verarbeitung von Urdinkel, ergänzt durch wunderbare Brot-Rezepte aus dem bekannten Plötzblog. Die Geschichte über einen kleinen Senfproduzenten in Bayern hat mich sogar auf die Idee gebracht Senf nicht nur als Gründünger, sondern auch zum Ernten anzubauen. Ein passendes Rezept für Senf gibt es sowohl im Heft als auch in der Horrorküche.

food und farm

Das Layout der Food & Farm ist stimmig. Sehr schön (und informativ) ist der Beileger über Äpfel, mit illustriertem Cover. Steh ich ja drauf. Auf Illustrationen. Deshalb gefallen mir auch die kapiteleinleitenden illustrierten Vignetten besonders gut. Sowas möchte ich auch für meinen Blog haben. Ich denke nämlich gerade über ein neues Blog-Layout nach. Eine ganze Weile schon. Ich wünsche mir mehr Struktur, ein klare Kapiteleinteilung und schnellere Ladezeiten. Um letzteres muss man sich als Magazinmacher nun wirklich nicht kümmern. Die Umblättergeschwindigkeit liegt ganz alleine in der Hand der Leser 🙂

Die Sojabohnenernte

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sojaernte

Vor ein paar Wochen habe ich die Sojabohnen auf meinem 1000 Gärten Versuchsfeld geerntet. Ein bisschen spät vielleicht. Die Blätter waren schon eine Weile braun und in den Hülsen hat es ordentlich geklappert – ein Zeichen, dass die Bohnen reif sind. Die Ernte war gar nicht so einfach. Zum einen waren da meine immer noch fleissig fliegenden Bienen. Das Sojafeld liegt genau in der Einflugschneise von zwei Völkern. Schon im Sommer beim Unkraut jäten hatte ich damit Probleme. Mein Gartenhelfer wurde gestochen und hatte daraufhin wenig Lust zum Weiterarbeiten. Tatsächlich waren Arbeiten am Beet nur am späten Abend, wenn die Bienen tief und fest schliefen, möglich. Für die Ernte habe ich daher einen kühlen windigen Tag mit wenig Bienenflugverkehr abgewartet. Zum anderen ließen sich die Schoten nicht so einfach von den vertrockneten Stängeln lösen. Beim Bauern auf dem Feld werden dafür Mähdrescher eingesetzt. Bei mir ist das natürlich in Handarbeit passiert und am Anfang hatte ich gleich die ganze Pflanze in der Hand beim Rupfen. Dabei sollten die Wurzeln doch in der Erde bleiben. Daran befinden sich die wertvollen stickstoffsammelnden Knöllchenbakterien, die sollen die Folgekultur im nächsten Frühjahr mit Nährstoffen versorgen. Den Rest habe ich also sorgfältig mit zwei Händen gepflückt.

sojaernte
sojaernte

Die einzelnen Reihen haben sehr unterschiedlich getragen. Ich hatte zwölf Reihen á 1 Meter ausgesät. In jeder Reihe ist eine andere Sojasorte gewachsen. Ziel des Soja-Experiments von Taifun und der Uni Hohenheim ist ja, eine Sojabohne zu finden, die unter den regionalen Bedingungen gut performt. Für Reihe drei und vier trifft das bei mir schon mal nicht zu. Die Pflanzen sind niedrig geblieben und haben kaum Bohnenschoten angesetzt. In Reihe zwölf sah es auch nicht besser aus. Das mengenmäßig beste Ergebnis hatte ich in Reihe acht und zehn. Ob auch die Qualität der Sojabohnen stimmt, wird später im Labor untersucht. Erste Ergebnisse werden schon bald vorliegen.

sojaernte

Neben dem Versuchsfeld habe ich mit dem überzähligen Saatgut noch ein paar private Reihen angelegt. Obwohl ich dachte, der Beetbereich, in dem ich sie ausgesät habe, sei zu schattig, sind sie prima gewachsen. Ich schau mir demnächst bei Taifun an wie Tofu hergestellt wird und dann verarbeite ich meine Ernte. Bin gespannt wie selbstgemachter frischer Tofu schmeckt.

Was ich leider total verpasst habe ist die Ernte von grünen Sojabohnen. Hatte eigentlich fest vor Edamame aus eigenen Sojabohnen zuzubereiten. Muss ich wohl aufs nächste Jahr verschieben. Schwierig war der Anbau der Sojabohnen nicht. Bis auf das regelmäßige Unkrautjähen am Anfang habe ich die Kultur komplett sich selbst überlassen. Auch die relativ trockenen Wochen im Sommer haben sie ohne zusätzliches Wasser gut überstanden. Beim nächsten Mal würde ich wohl vorbeugend den Boden mulchen. Das hilft gegen Unkraut und gegen Trockenheit. Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit dem Versuch und werde den Sojabohnen auch 2017 einen Platz in meinem Garten einräumen.

sojaernte

Der kleine Horrorgarten hat sich fein gemacht

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Während es draußen kalt, nass und fies war, habe ich viele, viele Stunden am Computer verbracht und dem kleinen Horrorgarten ein neues Bloglayout verpasst.

Wie immer im Winter leide ich schwer unter der wetterbedingten Gartenabstinenz. Ich würde so gerne raus und mit den Händen in der Erde wühlen. Aber draußen im Garten ist gerade nicht die Zeit für große Veränderungen. Nicht einmal das Unkraut will wachsen. Umso mehr Spaß hat es mir gemacht im warmen, trockenen Büro am virtuellen Gartenauftritt zu feilen. So ganz fertig bin ich noch nicht damit. An die ein oder andere Stelle muss ich noch ran. Macht nichts. Der Winter ist schließlich noch nicht vorbei.

Habt Ihr Lust Euch schon mal umzusehen und mir zu sagen wie es Euch gefällt und was ich noch besser machen kann? Wo es hakt?
Ich freue mich schon auf Eure Rückmeldungen.

Wie wird Tofu hergestellt?

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Wie man Sojabohnen erfolgreich anbaut weiß ich jetzt. Aber was muss man mit den hellgelben Bohnen anstellen, damit leckerer Tofu daraus wird? Ich habe den Tofuproduzenten Taifun besucht und mir alles ganz genau zeigen lassen. 

Nachdem die Sojabohnen auf meinem 1000 Gärten-Versuchsfeld so gut gewachsen sind und in meiner Vorratskammer eine große Kiste mit Sojabohnen lagert, wollte ich zu gerne wissen, was ich damit jetzt anstellen kann. Vor einigen Wochen war ich daher beim Sojaproduzenten Taifun zu Besuch und konnte mir die Tofu-Herstellung von der Bohne bis zum fertigen Tofu anschauen. Angefangen von der Qualitätsprüfung der Sojabohnen im Testlabor über die Herstellung von Naturtofu bis hin zur Verpackung fertig gewürzter und gebackener Tofustücke.

Im Tofu-Testlabor

Hier findet im Prinzip die Produktion von Tofu im kleinen Umfang und unter genau definierten Bedingungen statt. So wie hier (nur nicht ganz so professionell) werde ich es später auch bei mir zu Hause in der Küche machen.

Die Sojabohnen werden zunächst 10-12 Stunden in Wasser eingeweicht. Im Termomixer werden sie anschließend mit der sechsfachen Menge Wasser fein püriert. Die Milch wird durch ein feines Filtertuch mit definiertem Druck von den Feststoffen getrennt und auf knapp unter 100 Grad Celsius erhitzt. Im Labor werden diverse Werte erfasst. Zuhause lasse ich die Milch einfach auf ca. 85 Grad Celsius abkühlen und gebe unter Rühren das Gerinnungsmittel (Magnesiumchlorid und Calciumsulphat) zu. Danach ruht die Masse für 20 Minuten im 85 Grad Celsius warmen Wasserbad.

eingeweichte Sojabohnen
Sojabohnen püriert
Sojamasse wird gepresst
tofu im wasserbad
Tofu gesinnungsmittel zugeben

Die geronnene Masse wird grob zerkleinert und in ein Sieb gegeben. Anschließend wird sie über einen Trichter in eine Käseform eingefüllt. Ich denke zu Hause funktioniert das ganz gut mit einem festen Teefilter oder einem durchlöcherten Joghurtbecher. Wichtig ist, dass jetzt noch einmal für 20 Minuten Druck auf die Tofumasse ausgeübt wird, damit überflüssiges Wasser entweicht und die Masse sich verfestigt.

Das war schon alles. Im Testlabor wird der Tofu nun mit Wasser bedeckt und kommt über Nacht in den Kühlschrank. Am nächsten Tag durchläuft er dann die Sensorikprüfung. Wenn alle Werte zufrieden stellen, werden die Sojabohnen für die Produktion freigegeben.

tofumasse zerkleinert
fertiger tofu
sensoriktest tofu

In den Tofu-Pruduktionshallen

Nach einer ausgiebigen Tofu-Verkostung (ja man schmeckt deutliche Unterschiede) wurde ich (lustig verkleidet) durch die großen Produktionshallen geführt. Ziemlich beeindruckend das alles. Tofu in riesigen Bottichen, dampfende und fauchende Maschinen, Tofu-Patties, Tofu-Würstchen, frisch frittierter Tofu noch heiß vom Band probiert. Insgesamt ein sehr inspirierender Tag. Jetzt bin ich gespannt ob mir die Tofu-Herstellung zu Hause genau so gut gelingt …

besichtigung tofuproduktion
tofu produktionshalle
tofu in großen Bottichen
tofu patties
rohe tofu-würstchen
geräucherte tofu-würstchen
frisch frittierter tofu
tofu Würstchen werden verpackt
Besichtigung tofu Produktion
schutzkleidung wegen hygienestandard

Homemade Tofu Fa (Tofupudding) mit Ingwersirup

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In meiner Vorratskammer steht eine große Kiste mit Sojabohnen. Eigene Ernte aus unserem Garten. Das Ergebnis unserer Teilnahme am 1000-Gärten-Sojaexperiment, einem Gemeinschaftsprojekt von Taifun und der Uni Hohenheim. Langsam wird es Zeit etwas aus den Sojabohnen zu machen. Zuerst dachte ich an selbst gemachten Tofu. Wie das geht durften wir uns vor einigen Wochen in den Taifun Produktionshallen ansehen.

Aber dann habe ich bei meiner Rezeptrecherche etwas ziemlich interessantes gefunden: „Tofu Fa“ oder im chinesischen Original 豆腐花 genannt, ein sehr beliebter asiatischer Snack. Geschmacklich liegt er irgendwo zwischen (Soja-)Joghurt und (Soja-)Pudding. Die Konsistenz lässt sich am besten mit Seidentofu vergleichen. Serviert wird er mit reichlich Zucker- oder Ingwersirup. Ist optisch nicht so ansprechend, soll aber sehr lecker sein. In den meisten Rezepten wird mit fertiger Sojamilch und Gypsum-Powder als Gerinnungsmittel gearbeitet. Ich habe die Sojamilch selbst hergestellt (das ist wirklich einfach) und Agar-Agar als Gerinnungsmittel verwendet. Hat wunderbar geklappt. Die Konsistenz war perfekt.

Mit selbst gemachtem Ingwersirup beträufelt und einer Schale grünem Tee serviert ist „Tofu Fa“ ein leichter eiweißreicher Snack für Zwischendurch. Auch als Dessert nach einem asiatischen Essen kann ich ihn mir gut vorstellen. Er schmeckt zart nach Sojabohnen, ist kühl und erfrischend, zergeht auf der Zunge. Dazu der gleichzeitig ziemlich scharfe und doch süße Ingwersirup – ein Traum.

selbst gemachtes tofu fa (tofupudding) mit ingwersirup

Zutaten für 2 Portionen:

Für den Tofu Fa:
200 g Sojabohnen
2 Tassen Wasser
1/2 EL Agar-Agar

Für den Ingwersirup:
150 g frischen Ingwer
500 ml Wasser
300 g Rohrohrzucker

Zubereitung:

  1. Für den Tofu Fa die Sojabohnen in eine Schüssel geben, mit Wasser bedecken, über Nacht einweichen lassen.
  2. Am nächsten Tag Sojabohnen gründlich abspülen. Mit 500 ml Wasser pürieren. Masse in ein sauberes Küchentuch geben und Flüssigkeit auspressen. Die Sojabohnenreste kann man trocknen und für vegetarische Burger verwenden.
  3. Die Hälfte der Flüssigkeit auf ca. 85°C erhitzen. Temperatur für 5-10 Minuten halten. Agar-Agar unter die andere Hälfte rühren. Beide Flüssigkeiten zusammenschütten. Solange unter Rühren erhitzen bis kleine Bläschen aufsteigen. Für 1-2 Minuten leise sieden lassen. Ca. 15 Minuten abkühlen lassen, dann auf zwei Dessertschalen verteilen. Für 2-4 Stunden in den Kühlschrank stellen.
  4. Für den Ingwersirup Ingwer schälen. Mit 500 ml Wasser fein pürieren. In einem Topf ca. 20 Minuten leicht kochen lassen.
  5. Flüssigkeit durch ein feines Tuch abseihen. Rohrohrzucker unterrühren und erneut ca. 20 Minuten kochen lassen. Vorsichtig – die Flüssigkeit ist sehr heiß. Vollständig abkühlen lassen.
  6. Sirup in eine saubere verschließbare Flasche abfüllen. Bis zum Verbrauch kühl aufbewahren.
  7. Tofu Fa aus dem Kühlschrank nehmen, mit Ingwersirup begießen und sofort servieren. Wenn er länger steht tritt Wasser aus. Hat keinen Einfluss auf den Geschmack, sieht aber nicht so schön aus.
selbst gemachter Ingwersirup
Ingwerknolle für selbst gemachten Ingwersirup

Auberginen – gute Sorten für den Anbau im Garten

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Auberginen mögen es gerne warm. Wie Tomaten baut man sie am besten im geschützten Gewächshaus oder in Töpfen auf einer sonnigen Terrasse oder auf dem Balkon an. Ich weiß nicht wie es Euch geht, aber Auberginen kannte ich bis vor kurzem lediglich in lila und in weiß. Das es rote, grüne, gestreifte, dicke, dünne, runde, längliche, gerippte, große und kleine Auberginensorten gibt, habe ich erst kapiert, als ich rausfinden wollte, ob sich die Aussaat und der Anbau von Auberginen in meinem Garten lohnt. Und wie die sich lohnt, kann ich nach meiner Recherche nur sagen!

Auberginenvielfalt

Ursprünglich wollte ich zwei verschiedene Sorten säen: die weiße „Little Spooky“, weil Spuk und Horrorgarten gut zusammen passt, und die rote „Gilo Brasil“, weil sie super lecker sein soll. Dann habe ich von dem sehr empfehlenswerten Saatgutanbieter „Lila Tomate“ noch drei Sorten geschenkt bekommen und bin dem Auberginenwahn verfallen. Das geht mir fast jedes mal so, wenn ich entdecke, dass ein Gemüse so viel mehr zu bieten hat, als die langweiligen Einheitssorten aus dem Supermarkt. Über vierzig verschiedene Auberginensorten können im Garten angebaut werden. Jede sieht anders aus und schmeckt anders. Es gibt Auberginen mit fruchtigem, milden sahnigem pilzartigen und würzigem Aroma. Im grünen Hortipendium sind alle gängigen Auberginensorten mit ihren Eigenschaften aufgelistet.

Auberginen aus Saatgut vorziehen

Wer eigene Auberginen ernten will muss früh mit der Aussaat beginnen. Mitte Februar wird es höchste Zeit. Wie Tomaten brauchen Auberginen einen hellem, warmen Standort mit Temperaturen von 20 – 25 °C. Für die Anzucht von Auberginen braucht man ein wenig Geduld. Die Samen lassen sich schon mal 2 -6 Wochen Zeit bis sie keinem.

Sobald sich das erste echte Blattpaar zeigt, müssen die zarten Pflänzchen sehr vorsichtig pikiert werden. Ich erspare mir diesen Arbeitsschritt indem ich direkt jeweils zwei Samen in kleine Töpfe aussäe. Den schwächeren Keimling zupfe ich dann einfach raus.

Die jungen Auberginen brauchen bis zum Auspflanzen viel Wärme. Die Temperatur darf nie (auch nachts nicht) unter 15 °C liegen. Einfacher ist es natürlich die fertigen Jungpflanzen zu kaufen, aber da gibt es leider nicht soviel Auswahl. Wenn die Pflanzen größer werden, müssen sie in größere Töpfe mit frischer Erde umziehen. Ich versorge meine Jungpflanzen alle 14 Tage mit einem niedrig dosierten organischen Bio-Dünger, damit sie zu kräftigen Pflanzen heranwachsen.

Mitte Mai, nach den Eisheiligen, dürfen die Auberginen endlich in den Garten umziehen. Bei mir bekommen die wärmebedürftigen Pflanzen einen Platz im Gewächshaus. Einige Pflanzen stehen auch in Töpfen auf der sonnigen Terrasse. Ich ziehe meine Pflanzen buschig heran und stütze mit einem Stock. Auberginen benötigen viel Wasser, Trockenheit nehmen sie echt übel. Im Gewächshaus müssen sie, mangels natürlicher Befruchter, von Hand geschüttelt werden, damit sich aus den hübschen Blüten später auch Früchte entwickeln.

Meine Top 5 Auberginenauswahl:

 

  1. Udmalbet hört in ihrer Heimat Indien auch auf den Namen Udumalapet. Sie hat wunderschöne grün-gelb-lila-gestreifte, 10 bis 15 Zentimeter große, eierförmige Früchte und wird gerade mal 60 Zentimeter hoch. Das macht sie zur idealen Aubergine für die Topfkultur.
  2. Die 5 bis 10 Zentimeter großen, runden, leicht eingekerbten Früchte von Gilo Brasil erinnern optisch stark an Gemüsepaprika. Geerntet wird (zumindest in Brasilien) bereits im grünen Zustand. Sind die Fruchte erst mal rot, werden sie schnell bitter. Die rassige Brasilianerin mit afrikanischen Wurzeln wird 1,50 Meter hoch und hat ziemlich viele Dornen – ein echter Horrorgartenbewohner also. Wenn ich genügend Platz im Garten habe kommt auch ein Exemplar ins Freiland, da soll sie sich ebenfalls wohl fühlen. (Bislang zicken die Samen dieser Sorte allerdings noch, nicht einer ist aufgegangen,ich habe gerade noch einmal gesät)
  3. Redonda bildet dicke, grün-lila-gestreifte Früchte, die nicht bitter werden. Mit ihrem maximal 60 Zentimetern steht ihr ein Platz in der ersten Reihe, direkt an der Glasscheibe zu. Sie trägt sehr üppig und die Früchte reifen sehr früh. Was will man mehr!
  4. Auch die weißen, länglichen Früchte von Little Spooky sind schon im Juli reif. Mit 60 Zentimetern eher klein, werden ihre bei Mondschein wie Geister leuchtenden Früchte, die am Gewächshaus vorbei huschenden Wühlmäuse, hoffentlich das Fürchten lehren. Laut Ginsterfarm wurde diese Sorte über Generationen auf Hokkaido angebaut und hat dort nach Legenden böse Nachtgeister vertrieben und eine gute Ernte gesichert.
  5. Louisiana (Long) Green trägt ihre Herkunft bereits im Namen. Die Südstaatenschönheit überzeugt mit 10 bis 15 Zentimeter langen, dicken, grünen Früchten mit feinem Geschmack. Mit ihren überschaubaren 60 Zentimetern Höhe darf sie ebenfalls in der ersten Reihe stehen. (Auch diese Sorte musste ich noch mal aussäen, der erste Versuch ist leider missglückt)
Auberginen im topf anbauen

Selbst gebackene Karnevalskrapfen

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Ich bin ein echt kölsches (Immi)Mädchen und liebe den Karnevalswahnsinn in Köln. Das wochenlange Nachdenken über die Kostümfrage. Den Vollkörperkontakt in Karnevalskneipen. Das Dauerschunkeln und den darauf folgenden Muskelkater. Die endlosen Kölschströme. Die singenden Narren. Die Karnevalslieder, die mir noch Wochen in den Ohren klingen. Ganz großes Kino!

Der Mann an meiner Seite ist, obwohl im Rheinland aufgewachsen, nicht ganz so begeistert. Aber meist willig zumindest zwei, drei Tage mitzufeiern. Und damit er die, und ich die restlichen Tage durchstehe, muss der passende Karnevalsproviant her. An Altweiber habe ich einen riesigen Topf Gulaschsuppe vorbereitet, der einen kölschgesättigten Magen Ruckzuck wieder ins Gleichgewicht bringt. Ab Rosenmontag hilft eine riesige Schüssel mit selbst gebackenen Karnevalskrapfen den Zuckerhaushalt in den letzten beiden Tagen aufzufüllen. Bevor an Aschermittwoch wieder einmal alles vorbei ist, die Kostüme im Keller verschwinden und ich mich voller Elan in endlich in die neue Gartensaison stürze.

Zutaten:

(für eine Riesenschüssel voller Krapfen)

für den Teig:
500 g Weizenmehl
1 Pck. Trockenhefe
30 g Zucker
1/2 TL Salz
100 g Butter
3 Eier
125 ml Milch
3 L Sonnenblumenöl

für das Finish:
1 Glas Brombeermarmelade (natürlich geht auch jede andere Marmelade)
100 g Zucker
1 Spritztüte mit langer spitzer Tülle

1. Mehl, Hefe, Zucker und Salz gut vermischen. Butter zerlassen. Eier und Milch verquirlen, zerlassene Butter unterrühren. Flüssige Zutaten mit dem Knethaken solange unter die trockenen kneten bis ein homogener Teig entstanden ist. Das dauert bei mir ca. 5 Minuten.
2. Teig in der Schüssel abdecken und an einem warmen Ort solange gehen lassen bis sich sein Volumen verdoppelt hat. Das dauert bei mir mindestens eine Stunde. Meist bereite ich den Teig schon einen Abend vorher zu und lasse ihn über Nacht gehen. Dann schaffe ich es auch noch rechtzeitig mit den frisch gebackenen Krapfen zum Rosenmontagszug…
3. Teig mit den Händen kräftig durchkneten. Er muss sich angenehm warm und weich anfühlen. Mit dem Nudelholz zu einer ca. 2 cm dicken Platte ausrollen. Mit einem Glas Kreise mit ca. 5 cm Durchmesser ausstechen.
4. Während die Teigkreise noch einmal gehen, dass Öl in einem großen weiten Topf erhitzen. Es sollte 160-170°C haben. Ich habe kein Thermometer und taste mich mit Probekrapfen langsam an die richtige Temperatur heran. Sie sollen außen nicht zu dunkel, aber innen gar sein.
5. Teigkreise mit Hilfe eines Pfannnenwenders aus Holz mit der Oberseite zuerst in das heiße Fett gleiten lassen. Nach ca. 1 Minute wenden, nach einer weiteren Minute noch einmal für 30 Sekunden auf der ersten Seite backen lassen. Herausnehmen und auf Küchenkrepp etwas abkühlen lassen.
6. Spritztüte mit Marmelade füllen. Die noch warmen Krapfen anstechen und mit Marmelade füllen. Anschließend in Zucker wälzen. Kostüm überwerfen und Fastelovend feiern 🙂

Tipp:
Am besten macht man die Krapfen zu zweit. Macht mehr Spaß und ist einfacher. Das Ausbacken dauert eine ganze Weile und die Krapfen müssen warm gefüllt werden. Dann ist der Teig noch fluffig genug um der Marmelade Platz zu machen. Während der eine also ausbäckt, füllt der andere und die Stimmung bleibt entspannt.

Karnevalskrapfen mit Marmelade gefüllt

Eigenes Gemüse anbauen – lohnt sich das?

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In unserem Garten wächst auf rund 80 Quadratmetern selbst angebautes Gemüse. Einen großen Teil davon ziehe ich aus sortenfestem Bio-Saatgut selbst heran. Gerade habe ich die ersten Samen in die Erde gesteckt. Noch stehen sie auf der Fensterbank, bis sie in den Garten umziehen vergehen noch ein paar Wochen. Lange bevor ich unser selbst angebautes Gemüse ernten kann, quellen die Supermarktregale über von makellosem Salatköpfen, riesigen Kohlrabiknollen und kerzengeraden Gurken. Preiswert und jeden Tag frisch.

Lohnt es sich bei dem stets vorhandenen Supermarktangebot überhaupt eigenes Gemüse anzubauen?

Ehrlich gesagt habe ich noch nie versucht das auszurechnen und weiß auch gar nicht so recht wie ich das machen soll. Thomas vom kleinen Garten hat sich an einer Beispielsrechnung für den Kartoffelanbau versucht, es sich dabei aber recht einfach gemacht: Pflanzkartoffeln nimmt er von der letzten Ernte, Dünger von seinen Meerschweinchen, Wasser kommt von oben und seine Arbeitszeit lässt er unter dem Motto „Fitness-Studio gespart“ unter den Tisch fallen. Sehr sympathischer Ansatz trotzdem 🙂

gemüseselbsternteparzelle
selbst angebautes Gemüse

Beispielsrechnung für Gemüse von der Gemüseselbsternte-Parzelle

Ein bisschen fundierter wird es, wenn man sich die Konditionen von Gemüseselbsternte-Initiativen anschaut. In Köln kostet eine 100 Quadratmeter große Parzelle bei der Initiative Gartenglück für eine Saison rund 350 Euro. Die Parzelle ist zu zwei Dritteln bereits mit Bio-Gemüse bestückt, das letzte Drittel kann man selbst bepflanzen. In der Woche muss man von Mai bis Oktober laut den Betreibern ca. zwei Stunden für die Pflege und Ernte der Parzelle veranschlagen. Macht rund 50 Stunden und damit, wenn wir vom Mindeststundensatz ausgehen, rund 500 Euro an Arbeitslohn. Insgesamt sind das 850 Euro in den sechs Saisonmonaten, also rund 145 Euro pro Monat. Die Erntemenge reicht aus um eine fünfköpfige Familie mit biologisch angebautem Gemüse zu versorgen.

Das heißt pro Person gibt man bei der Variante im Monat knapp 30 Euro für selbst angebautes Gemüse aus.

Ist das viel? Ich habe mir zum Vergleich eine Berechnung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) angeschaut. Die Experten der DGE haben ausgerechnet, dass man bei einer vollwertigen Ernährung im Monat rund 40 Euro für Gemüse und Kartoffeln ausgibt. Holala! Die Zahlen sind schon ein paar Jahre alt und Lebensmittel sind eher teurer als günstiger geworden. Da schneidet das selbst angebaute Gemüse in Bio-Qualität doch sehr gut ab. Hätte ich gar nicht gedacht.

eigenes Gemüse anbauen lohnt sich

Kosten von Gemüseanbau im eigenen Garten

Wird der Gemüseanbau im eigenen Garten noch günstiger? Mal sehen. Wir zahlen für unseren 350 Quadratmeter großen Schrebergarten im Jahr rund 350 Euro Pacht. Da wir nur auf 80 Quadratmetern Gemüse anbauen, entfallen auf den Gemüseanbau auch nur 80 Euro. Ich habe gerade Bio-Saatgut für 50 Euro bestellt. Das reicht für mindestens zwei Jahre. Dazu kommen dann nochmal Ausgaben für vorgezogene Tomatenpflanzen. Auch Gurken, Auberginen und Paprika kaufe ich meist fertig vorgezogen. 50 Euro kommen da bestimmt zusammen. Für Anzuchterde, organische Dünge- und Pflanzenschutzmittel würde ich aus dem Bauch heraus für die Gartensaison rund 40 Euro veranschlagen. Macht also insgesamt Ausgaben von rund 200 Euro für den Gemüseanbau im eigenen Garten. Mit Arbeitszeit macht das 700 Euro im Jahr. In meiner persönlichen Rechnung spielt die Arbeitszeit keine Rolle, dazu buddele ich einfach zu gerne in der Erde.

Unsere Ernte reicht aus um uns drei von April bis November (in der Hochsaison auch noch unsere Nachbarn) zu versorgen und ein paar Vorräte (TK-Bohnen, Tomatensugo) für die Wintermonate anzulegen. In unserem Ernteticker haben wir die Obst- und Gemüseernte von 2015 über das ganze Jahr dokumentiert und waren selbst erstaunt, was da so alles zusammenkommt.

Nutzen von selbst angebautem Bio-Gemüse

Bei dieser ganzen Zahlenjongliererei habe ich den Nutzen von selbst angebautem Gemüse noch gar nicht berücksichtigt. Der gehört zu einer seriösen 😉 Kosten-Nutzen-Rechnung natürlich mit dazu.

Also schauen wir mal:

  • zwei Stunden frische Luft und Bewegung pro Woche, verbessert die Vitamin-D-Bilanz und ersetzt das Fitness-Studio, wir sparen im Monat 16 Vitamin-D-Pillen (2 Euro) und den Beitrag fürs Fitness-Studio (50 Euro)
  • Gartenarbeit entspannt, trägt zum Stressabbau bei und wirkt sinnstiftend, spart dadurch die wöchentliche Therapiestunde (200 Euro) oder doch zumindest die Kosten für Sinnsuche-Literatur (20 Euro)
  • Gemüsepflanzen gegen gefräßige Tauben und schleimige Schnecken zu verteidigen, erhöht die Fähigkeit sich bei den täglichen Büro-Machspielchen durchzusetzen, spart teures Karrierecoaching (100 Euro)
  • zu warten bis ein winziger Samen zu einer erntereifen Gemüsepflanze herangewachsen ist macht demütig und erhöht die Wertschätzung von landwirtschaftlicher Arbeit, spart den Bauernverbänden die Kosten für Werbekampagnen (schwer zu beziffern)
  • der Anbau samenfester Gemüsesorten hilft die Sortenvielfalt zu erhalten und verringert die Abhängigkeit von den großen Saatgutmonopolisten, unermesslicher Nutzen für Mensch, Tier und Umwelt

Fazit: Eigenes Gemüse anbauen lohnt sich. In jeder Hinsicht. Also, nicht mehr warten, ran an den Spaten 🙂

Gemüseanbau lohnt sich

Die Tulpensaison beginnt

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Jedes Jahr, am dritten Samstag im Januar, Punkt dreizehn Uhr, läuten die holländischen Tulpenzüchter die Tulpensaison mit dem „Nationalen Tulpentag“ ein. Mitten in Amsterdam, direkt vor dem Prinzenpalast, werden 200.000 blühende Tulpen in allen Farben des Regenbogens aufgebaut. Egal ob es regnet, schneit oder die Sonne scheint. Wobei Letzteres natürlich allen Beteiligten am liebsten ist. Den Veranstaltern, die mit großem Aufwand diesen Tag vorbereitet haben. Und den Besuchern, die zu tausenden kommen um sich einen kostenlosen Tulpenstrauß zu pflücken sowieso.

tulpenfeld vor prinzenpalast Amsterdam
tulpen saisonbeginn

Ich bin, bekanntermaßen, ein sehr großer Tulpenfan und habe mir deshalb das Spektakel, auf Einladung des niederländischen Touristoffice, mal angesehen. Das Design des rund 2.500 Quadratmeter großen Tulpenfeldes stammt vom in den Niederlanden sehr beliebten Designer Floris Hovers. Er ist bekannt für seinen spielerischen Ansatz. Den bunten Irrgarten hat er dann auch passend dazu auf einem Steckbrett für Bügelperlen – einer Leihgabe seiner Tochter – entworfen. Angepflanzt werden die Sorten, die später auch als Schnittblumen in den Blumenläden zu finden sind. Das fand ich persönlich ein wenig schade. Ich hatte mir ausgefallene Tulpensorten und ungewöhnliche Farbkombinationen erhofft.

Der Designer des Tulpenfelds Floris Hovers

floris hovers tulpen

Die vielen Besucher hat das aber nicht gestört. Bereits wenige Minuten nach der offiziellen Eröffnung war die Struktur des Tulpengartens unter den vielen Menschen nicht mehr zu erkennen. Das Feld wurde regelrecht geflutet. Viele Besucher hatten bei bescheidenen Temperaturen Stunden angestanden, um als erste auf das Feld zu dürfen. Ausgestattet mit großen Plastiktüten durfte sich jeder so viele Tulpen pflücken wie er mochte. Das wurde auch ausgiebig genutzt. Aber fast noch wichtiger als das Pflücken, war das Erinnerungsfoto. Die Tulpentüte in der einen Hand, den Selfie-Stick in der anderen. Die Anzahl der Selbstportraits vor Tulpen, dürfte die der Tulpen fast überstiegen haben.

tulpentag amsterdam
tulpentag amsterdam
tulpentag amsterdam
tulpentag amsterdam
tulpentag amsterdam
tulpentag amsterdam

Ein paar Stunden nachdem wir diese Fotos gemacht hatten war der ganze Prinzenplatz leer gepflückt und nichts erinnerte mehr an das Spektakel. Schon schräg.

Tulpenparadies Keukenhof

Für Tulpenfans die den Tulpentag verpasst haben, kann ich einen Besuch im Keukenhof empfehlen. Der Park hat vom 23. März bis zum 21. Mai geöffnet. Auf 32 Hektar blühen hier jedes Jahr sieben Millionen Tulpen in überraschenden Kombinationen. Man kann sich wunderbare Inspirationen für den eigenen Garten holen. Vierzig Gärtner pflanzen die Zwiebeln jedes Jahr auf reservierten Plätzen und nehmen sie nach der nur achtwöchigen Saison wieder aus der Erde. Jedes Jahr steht die Bepflanzung unter einem anderen Motto. In diesem Jahr ist es „Dutch Design“.

Die fröhlichen Farbfelder von Mondrian kennt man ja. Im Keukenhof ist daraus auf einer Fläche von 250 Quadratmetern, aus 80.000 verschiedenfarbigen Tulpen, Traubenhyazinthen und Krokussen, ein riesiges farbenfrohes Blumenmosaik entstanden. Es ist in zwei Lagen gepflanzt, damit alle Besucher, unabhängig vom Besuchszeitpunkt ein üppig blühendes Bild vorfinden. Ein Trick, den ich übrigens bei mir im Garten auch gerne anwende.

Das Mondrian-Mosaik wird vorbereitet

tulpen kaukenhof mondrian garten

Tulpen im eigenen Garten

Auch ich pflanze jedes Jahr aufs Neue ein paar hundert Tulpen in meinem Garten. Ursprünglich weniger wegen der Abwechslung, vielmehr, um dem Schwund durch Wühlmausfraß entgegen zu wirken. Inzwischen freue ich mich aber über die schöne Nebenwirkung. Jedes Jahr ergeben sich so neue Farbzusammenstellungen. Nicht alle sind geplant. Manchmal haben doch mehr Tulpen überlebt, als erwartet. Wenn sich dann eine gelbe Blüte zwischen die zarten Rot- und Rosatöne mischt, landet sie einfach in der Vase und sorgt auf meinem Küchentisch für Frühlingsstimmung.

In diesem Jahr habe ich mich für die tiefrote Papageientulpe „Rococo“ und die fast schwarze Tulpe „Queen of the Night“ entschieden. Mehr Drama Baby …

Allerdings habe ich die Zwiebeln erst im Januar eingepflanzt. Bin vorher einfach nicht dazu gekommen. So bleibt den Wühlmäusen wenigstens weniger Zeit alles aufzufressen.

Schneckenfreie Funkien

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Funkien (auch Hosta genannt) sind wunderbar geeignet um halbschattige und schattige Gartenbereiche zu verschönern. Es gibt so viele verschiedene Sorten – mehr als 4.000 habe ich bei einem Züchter gelesen. Ich habe mir über die Jahre eine kleine Sammlung von besonders schönen Exemplaren angelegt. Eine kleine Goldrand Funkie ist dabei, eine Blaublatt Funkie mit schalenförmig geformten Blättern, eine Miniaturhosta, mehrere panaschierte Funkien und eine Grünrand-Goldfunkie.

Ich mag die steifen strukturreichen Hosta-Blätter in verschiedenen Grüntönen und kombiniere sie gerne kontrastreich mit den weichen fedrigen Blättern von Farnen. Es sieht wunderschön aus, wenn sich die Tautropfen in den Funkienblättern sammeln. Zumindest solange die Blätter nicht angefressen sind.

Nachschub für meine Funkien-Sammlung

funkien schneckenfrei

Leider sind Funkien bei Schnecken noch beliebter als bei mir

Kaum zeigen sich die jungen Triebe im Frühling, wandern die schleimigen Kriecher massenhaft Richtung Hosta-Beet. Das was sie von den stolzen Hosta-Blättern übrig lassen ist alles andere als ansehnlich. Die Bekämpfung von Schnecken an Funkien ist ziemlich aussichtslos. Da die Mitglieder der Hosta-Familie am besten in schattigen und damit feuchten Gartenbereichen wachsen, finden Schnecken dort ideale Bedingungen für ihr zerstörerisches Werk vor. Und wenn sie sich so richtig schön voll gefressen haben, können sie unter den wenigen noch vorhandenen Hosta-Blättern ein gemütliches Verdauungsschläfchen machen. Im Schrebergarten habe ich es schon vor einiger Zeit aufgegeben die Schnecken an den Funkien zu bekämpfen. Irgendwann ist die Wachstumskraft der großen eingewachsenen Stauden stärker als die Fresssucht der Schnecken. Vielleicht haben sie auch genug von der einseitigen Kost und wandern zu anderen Köstlichkeiten ab. Jedenfalls entsteht im Laufe des Frühjahrs ein Gleichgewicht zwischen Fraßschäden und Neuaustrieb. Immer mehr Blätter bleiben ansehnlich. Und ich habe gelernt mit den löchrigen Blättern zu leben.

funkien schneckenfrei

Schneckenfreie Funkien im Hausgarten

In unserem kleinen schattigen Stadtgarten, direkt an unserer Wohnung, habe ich den Traum von schneckenfreien Funkien noch nicht aufgegeben. Und das obwohl hier die Bedingungen für Schnecken noch besser sind als im überwiegend sonnigen Schrebergarten. Trotzdem ist es mir gelungen die fiesen Schleimer von den Funkienblättern fernzuhalten. Mit einem kleinen einfachen Trick. Ich erschwere den Schnecken den barrierefreien Zugang zu ihrer Leibspeise indem ich sie in hohe Pflanzkübel setze.

Funkien in Pflanzkübel setzen

Das hält zwar noch lange nicht alle Schnecken davon ab sich auf den Weg nach oben zu machen, aber der Zuzug lässt sich einfacher kontrollieren. Jeden Morgen kontrolliere ich, ob eine Schnecke über Nacht den langen Weg geschafft hat und sammle sie ab. Bei sehr hohem Schneckendruck streue ich zusätzlich ökologisches Schneckenkorn auf die Topferde. Das ist unschädlich für andere Tiere und bei dem begrenzten Einsatz im Topf finde ich die Verwendung unbedenklich. Funkien wachsen sehr gut in Kübeln solange diese groß genug sind. Außerdem hat man durch die Wahl verschieden hoher Pflanzkübel sehr schöne Gestaltungsmöglichkeiten. Ich mische auch gerne Materialien. Farbige Keramik mit Ornamenten neben minimalistischen Kübeln aus mattschwarzem Fieberglas. Meine neueste Anschaffung bringt mir, mit einer stolzen Topfhöhe von 80 Zentimetern, meine duftende Lilien-Funkie im Sitzen auf Nasenhöhe. Und für die Schnecken sind 80 Zentimeter fast eine ganze Tagesreise entfernt. Das spricht doch sehr für wunderschöne, schneckenfreie Funkien im Sommer.

funkien schneckenfrei
Funken ohne Schnecken

Funkien treiben spät aus

Apropos Gestaltungsmöglichkeiten: Es dauert ja immer eine ganze Weile bis die Funkien austreiben. Damit ich an den ersten warmen Frühlingstagen nicht auf leere Pflanzkübel schauen muss, habe ich Narzissen-, Tulpen- und Traubenhyazinthenzwiebeln in den Töpfen verteilt. Sieht sehr hübsch und bunt aus, wenn die Hosta-Untermieter blühen. Wenn die Hostas endlich selbst am Start sind, sind die Frühlingsblüher verblüht. Die Blüten schneide ich ab. Die langsam welkenden Blätter werden von den frischen Hostablättern verdeckt. Ich lasse sie dran bis sie ganz trocken sind, damit die Zwiebeln Kraft für die nächste Saison sammeln können. Eine ideale Kombination finde ich.

funkien schneckenfrei
funkien schneckenfrei

Noch ist nichts von den Funkien zu sehen. Nur die Frühlingsblüher sorgen für Farbe in den Pflanzkübeln. Besonders Praktisch: der Einsatz für den hohen Kübel spart Blumenerde. Die Helleborus muss den Pflanzkübel natürlich nicht mit einer Hosta teilen. Sie hat sich einfach aufs Bild gemogelt.

Hochbeet Gewinnspiel

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Unser erstes Hochbeet ist vor ein paar Jahren in unseren Garten eingezogen. Wir haben es selbst gebaut und es war und ist immer noch riesig. Unmengen Zweige, Heckenschnitt, Gartenerde und Kompost sind darin verschwunden. Eine ganz schöne Schufterei war das, aber es hat sich gelohnt. Säen, pflanzen und pflegen in angenehmer rückenschonender Höhe, riesige Ernten, wenig Schädlinge. So ein Hochbeet hat viele Vorteile.

Die guten Erfahrungen haben uns dazu gebracht mit den Jahren immer mehr Anbaufläche im Gemüsegarten in Hochbeete zu verlegen. Wir haben zwei gekaufte Luxus-Hochbeete aus Metall und drei selbstgebaute in unterschiedlichen Größen und Höhen aus Holz bzw. aus weitgehend verwitterungsbeständigen Siebdruckplatten. In diesem Jahr soll auch das letzte „normale“ Gartenbeet noch mit Hochbeeten bestückt werden.

Hochbeet Marke Eigenbau

selbst gebautes Hochbeet aus Siebdruckplatten

Zum selber Bauen hat der Mann gerade keine Lust und verweist mit Recht auf die vielen anderen, in diesem Jahr geplanten, DIY-Projekte. Also kaufen. Diesmal eins aus Holz. Die Metallvariante ist mir gerade ein wenig zu teuer (wir brauchen ja noch Geld für die anderen DIY-Projekte, ihr wisst schon). Ganz günstig sind qualitativ gute (das heißt langlebige) Holz-Hochbeete allerdings auch nicht.

Dritter Ansatz: wir gewinnen ein Hochbeet 🙂

Das kann man gerade tatsächlich beim REWE Family-Hochbeet-Projekt. Gesucht werden 12 Kindergärten, KITAs, Schulen, Jugendhäuser, Gemeinschaftsgarten-Betreiber oder naturinteressierte Familien, die jeweils 3 Hochbeete geschenkt bekommen – komplett mit Füllung und Saatgut. Tolle Sache. Nicht mal aufbauen muss man das Hochbeet alleine. Das übernehmen die Ackerhelden, die außerdem den neuen Hochbeet-Besitzern die ganze Gartensaison hindurch mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Das REWE Family-Hochbeet-Projekt

REWE Family Hochbeet Gewinnspiel

Schade nur, dass ich nicht gleichzeitig im Auftrag von REWE die frohe Kunde verbreiten und selbst am Wettbewerb teilnehmen kann :-/

Aber Ihr dürft mitmachen! Dafür müsst Ihr nur ein Bild von Euch und Eurem Garten an hochbeet@rewe-family.de schicken und diese Fragen beantworten:

  1. Wie viele Jahre kann man ein Hochbeet nutzen, ohne das Erdreich auszutauschen?
  2. Wie lange dauert es in der Regel, bis man Radieschen ernten kann?
  3. Welches Wintergemüse eignet sich für ein Hochbeet?

Ist Euch zu schwierig? Na gut. Ich helfe Euch dabei und plaudere ein wenig aus dem Nähkästchen einer Hochbeet-Gärtnerin.

Unser erstes Hochbeet versorgt uns seit 2012, also seit fünf Jahren, mit frischem Gemüse. In diesem Jahr, spätestens aber in zwei Jahren muss die Erde ausgetauscht werden, wenn wir nicht auf die Vorteile dieser Anbauform (frühere Erwärmung im Frühjahr, längere Ernteperiode im Herbst, tiefgründiger nährstoffreicher Boden) verzichten wollen.

Radieschen habe ich noch nie im Hochbeet angebaut. Warum eigentlich nicht? Sie sind das perfekte Gemüse für ungeduldige GärtnerInnen. Zwischen Aussaat und Ernte vergehen gerade einmal vier bis sechs Wochen. Aber meine Mitgärtner mögen die kleinen scharfen Dinger nicht so gerne, deshalb säe ich höchstens ab und an eine Portion im Balkonkasten aus.

Grundsätzlich kann man im Hochbeet genau die gleichen Gemüsesorten wie im normalen Gartenbeet anbauen. Und noch grundsätzlicher sollte man nur die Gemüsesorten anbauen, die man auch gerne isst. Kohl, ein klassisches Wintergemüse, kommt bei meiner Restfamilie nicht so gut an. Trotzdem habe ich im letzten Jahr ein Hochbeet mit Rotkohl und Petersilie bepflanzt. Sah super aus und wurde im deftigen Wintereintopf dann doch akzeptiert und gerne gegessen. In den anderen Hochbeeten wachsen ab Herbst familienkompatible Salatsorten: kältetolerante Asiasalate und frostfester Feldsalat. Mit einer leichten Abdeckung aus Wärmeflies können wir uns so den ganzen Winter durch mit frischem Salat versorgen.

So Ihr lieben zukünftigen Hochbeet-Besitzer, jetzt wisst Ihr Bescheid. Fotos machen, Fragen beantworten, Hochbeete gewinnen. Ich drück Euch die Daumen.

Die vollständigen Teilnahmebedingungen findet Ihr auf der REWE Family Seite.

Rund ums Jahr eigenen Salat ernten

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Mögt Ihr Salat so gerne wie ich? Also ich mag ihn erst so richtig gerne seit ich ihn selbst anbaue. Seit ich weiß wie viele verschiedene Sorten es gibt, die tatsächlich völlig unterschiedlich schmecken.

Für jede Jahreszeit gibt es die passenden Salatsorten. Zarter Pflücksalat im Frühjahr, knackiger Kopfsalat im Sommer, Eissalat im Herbst, Feldsalat oder die scharfen Asia-Salate im Winter. Salat rund ums Jahr genießen – im eigenen Garten gar kein Problem. Ihr müsst nur regelmäßig Eure Lieblingssalatsorten säen. Es gibt zwar auch vorgezogene Salatpflanzen zu kaufen, aber da ist die Sortenvielfalt nicht so groß. Versucht es lieber mit meinem „Nie wieder Salat kaufen Pflanzplan“. Der Aufwand ist überschaubar und das Ergebnis macht satt und glücklich.

Salat rund ums Jahr ernten
Salat rund ums Jahr ernten

Salat ist mein Gemüse

Der Auslöser für den Salat-Anbauplan kam von meiner Familie, denn nicht alles was in meinem Garten wächst, findet Zuspruch bei allen Familienmitgliedern. Vor allem der Nachwuchs erhebt bei dem einen oder anderen Gemüse, das auf dem Teller landet scharfen Einspruch. Worauf sich aber wirklich alle einigen können, ist Salat. Egal welcher! Und weil ich glückliche Gesichter am Essentisch mag, versuche ich rund ums Jahr eigenen Salat aus dem Garten auf den Tisch zu bringen.

So richtig gut geklappt hat das am Anfang nicht. Mangels Nachsaatdisziplin, Schneckendesastern und Vogelsaatgutattacken musste ich mich im Verlauf der ersten Jahre mit Tomaten, Gurken und Bohnen durch die eine oder andere Salat-Lücke mogeln. Aber die strenge Jury akzeptiert nur Blattsalate. Inzwischen klappt das ganz gut und ich kann meinen „Nie-wieder-Salat-kaufen-Pflanzplan“ allen wärmstens zur Nachahmung empfehlen.

rund ums Jahr Salat ernten
rund ums Jahr Salat ernten

Aussaattermine

Ich säe konsequent alle 1-2 Wochen eine kleine Menge Samen auf einem extra dafür reservierten Hochbeet aus. Die frische Saat schütze ich mit einem Streifen Gemüsevlies so lange vor scharrenden Vögeln, bis die Pflänzchen die ersten richtigen Blätter bekommen. Rauke, Pflücksalat und Feldsalat säe ich immer direkt an ihren endgültigen Platz. Irgendwo ist schließlich immer was frei. Wenn es draußen zu kalt oder zu heiß ist, weiche ich auf Aussaatkisten aus, die ich dann wahlweise in den Schatten stellen oder im Gewächshaus vor Kälte schützen kann. Die optimale Außentemperatur von Salat liegt zwischen 15 und 18 Grad Celsius. Niedrige Temperaturen verkraften die Samen besser als zu hohe. Sie keimen dann einfach langsamer.

Die meisten Salate brauchen 8-10 Wochen von der Aussaat bis zur Ernte. Rauke ist oft etwas schneller. Raddiccio braucht dafür deutlich länger. Erst nach 4 bis 6 Monaten ist er soweit. Am langsamsten wächst der fantastische Winterkopfsalat. Sieben Monate lässt er sich Zeit. Dafür liefert er auch nach einem harten Winter von März bis Mai knackiges Grün aus dem eigenen Garten.

Ich säe von:

  • Anfang März bis Ende Juli regelmäßig Pflücksalat, Kopfsalat (am liebsten Forellensalat, der schmeckt auch noch wenn er geschossen ist) und Eissalat (den mehltautoleranten Tarengo oder den robusten Maravilla de verano)
  • Anfang März bis Ende September regelmäßig eine Reihe Rauke
  • Ende März bis Ende Juli regelmäßig ein paar Samen Romana-Salat (richtig lecker: Valmaine oder Brun d’hiver)
  • Mitte Juni bis Mitte Juli jede Woche Winterraddiccio (meine Favoriten: Variegata di Castelfranco und Rossa di Treviso)
  • Ende Juli bis Ende September regelmäßig Feldsalat und Zuckerhut
  • Mitte August bis Ende September jede Woche ein paar Samen Winterkopfsalat (von Dreschflegel, verträgt unglaubliche -20°C)
  • Anfang September bis Ende Oktober regelmäßig asiatische Pflücksalate (Empfehlenswert: eine Mischung aus Red Giant, Mizuna und Green in Snow

Im Moment ernte ich noch den letzten Feldsalat. Er wächst durch Selbstausaat wo er will. Zwischen den schwarzen Schieferplatten fühlt er sich besonders wohl. Aber auch der Zuckerhut steht im milden Rheinland noch gut da. Für dezente Schärfe in der Salatschüssel sorgt der unempfindliche Red Giant.

Salat rund ums Jahr ernten

In wenigen Wochen ist der erste Pflücksalat fertig. Ich habe ihn in diesem Jahr in ein mobiles Hochbeet gesät, das ich von einem Kunden-Fotoshooting übrig hatte. Jetzt steht er im Hinterhof von unserem Büro. Wir freuen uns schon auf die erste Ernte.

Tipp: Ich mische gerne Rote Bete und Mangoldsamen unter den Pflücksalat. Die jungen Blätter schmecken lecker und bringen Farbe in die Salatschüssel.

Bienen – Winterverluste

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Eigentlich wollte ich die neue Bienensaison mit einem Artikel über emsig fliegende Bienen im Frühling beginnen. Aber daraus wird leider nichts. Meine vier Bienenvölker haben den Winter nicht gut überstanden. Zwei habe ich bereits im Dezember verloren. Eine Bienenbeute war leer als ich Ende Februar zum ersten Mal wieder reingeschaut habe. Ein Bienenvolk machte noch vor drei Wochen einen guten Eindruck, ist dann aber doch noch eingebrochen. Ich könnte heulen.

Bislang habe ich keine Erklärung für die hohen Winterverluste

Ich bin nicht die einzige Imkerin, die in diesem Jahr von hohen Winterverlusten betroffen ist. Das macht die Sache nicht besser, entlastet aber zumindest mein schlechtes Gewissen. Ich war zunächst überzeugt irgendeinen blöden Anfängerfehler gemacht zu haben. Der ganze Kölner Raum scheint betroffen. Ein Imker in meiner Nähe hat fünf von sieben Völkern verloren. Ein anderer Imker berichtet, dass von 20 Bienenvölkern nur zwei den Winter überstanden haben.

Eine schlüssige Erklärung für die hohen Winterverluste habe ich nicht. Meine Bienen hatten genügend Futter. Die Völker waren zum Zeitpunkt der Einwanderung stark genug. Die Varoamilben hatte ich wirkungsvoll bekämpft.

bienen in der Stadt
bienen in der Stadt

Archivbilder aus der vorletzten Saison. Voll besetzte Waben Anfang Mai. Daraus wird dieses Jahr leider nichts.

Erste Durchsicht der Bienenbeuten

Zusammen mit einem erfahrenen Imker habe ich mir die verwaisten Bienenbeuten genau angesehen. Ich war sehr froh über diese Unterstützung. In allen Beuten zeigte sich das gleiche Bild. Es war noch reichlich Futter vorhanden. Ein kleines Häufchen (toter) Bienen saß in einer Wabenecke dicht zusammengedrängt, zehn bis fünfzehn Zentimeter vom Futter auf der gleichen Wabe entfernt. In zwei Völkern haben wir die Königin in ihrer Mitte gefunden. Außenrum ein kleiner Brutkranz mit fast fertigen, teilweise gerade schlüpfenden Bienen, die es nicht mehr geschafft haben. Das ist so ein trauriger Anblick. Teilweise waren Bienen zu sehen, die mit dem Kopf in den Waben steckten – ein Zeichen dafür, dass sie verhungert sind. Aber warum? Das Futter war nicht weit weg.

Umfrage zu Völkerverlusten bei ImkerInnen

Warum waren die Bienenvölker überhaupt so klein? Die Bienen, die noch auf den Waben hingen, bedeckten gerade mal eine Fläche von ca. zehn Zentimeter Durchmesser. Bei der Einwanderung hatten sie eine ganz normale Größe. Mit ist das alles ein Rätsel. Den erfahreneren Imkern und Imkerinnen in meinem Verein geht es bislang nicht anders. Gerade habe ich eine Umfrage vom Bienenfachzentrum in Mayen zu den Winterverlusten beantwortet. Sie sammeln flächendeckend Daten von allen Imkern. Ich hoffe die Ergebnisse der Umfrage tragen zur Aufklärung der Winterverluste bei. Denn was soll ich anders machen, wenn ich nicht weiß woran es lag.

bienen winterverluste

Neue Völker sind schwer zu bekommen

Erstmal bin ich jetzt aber eine unglückliche Imkerin ohne Bienenvölker. Da so viele Imker betroffen sind, wird es auch nicht einfach werden, neue Bienenvölker zu bekommen. Zudem sitzen meine Bienen auf Dadant-Blatt, ein System, nach dem nicht all zu viele Menschen imkern. Ich hoffe ich bekomme im Juni ein oder zwei Ableger, die ich dann im nächsten Jahr – nach einem hoffentlich verlustfreien Winter – vermehren kann.

Falls unter meinen LeserInnen jemand auf Dadant-Blatt imkert und Völker oder Ableger im Raum Köln abzugeben hat bitte melden

Ich mache mich jetzt erst einmal an die Aufgabe die leeren Bienenbeuten auszuräumen und zu reinigen. Damit neue Bienen in eine saubere, voll renovierte Wohnung einziehen können. Außerdem nutze ich die Gelegenheit, den Bienenstand innerhalb des Gartens zu verlegen. Das stand soundso auf der Agenda, ist aber ohne Bienen viel leichter durchzuführen. Ein schwacher Trost … Und ich werde eine Bienenwiese säen, für all die Honig- und Wildbienen die trotzdem schon wieder fleißig fliegen.


Für mehr WOW im Garten – einjährige Sommerblumen vorziehen

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Ich bin ein großer Fan von selbst gezogenen bunten Sommerblumen. Sie verwandeln langweilige brave Gärten für wenig Geld in ein wildes überbordendes Farbenmeer. Jedes Jahr versuche ich es mit einer leicht abgewandelten Mischung an Sommerblumen.

Drei Tütchen mit Bio-Saatgut für jeweils 3 Euro reichen aus, um meinen gesamten Vorgarten in ein buntes Blumenmeer zu verwandeln.

Mein Favorit bislang waren Marokkanisches Leinkraut gemischt mit Gretel im Grünen und einjährigem Wiesenrittersporn. Sehr schön finde ich auch eine Mischung aus verschiedenen Zinniensorten. Ich hatte mal Kaktuszinnien, dahlienblütige Zinnien und kleine pomponartige Zinnien vorgezogen und in den Beeten verteilt. Das sah super aus. Zinnien haben eine unglaubliche Leuchtkraft und lassen sich gut für die Vase schneiden. Allerdings starten sie ein wenig langsam. Schneller am Start sind  Cosmeen. Ihr federiges Grün sieht auch schon vor der Blüte sehr hübsch aus. Ich pflanze sie gerne in den Beethintergrund, weil sie  recht hoch werden. Dort sorgen sie bis zum ersten Frost für zarte Farbklekse. In den Vordergrund kommen dann hohe und niedrige Löwenmäulchen.

Sommerfluren vorziehen marokkanisches Leinkraut

Direktsaat oder vorziehen?

Marokkanisches Leinkraut und Wiesenrittersporn kann man gut und ohne Aufwand ab April direkt säen. Ausstreuen, leicht einharken und angießen. Das war’s.

Ich ziehe sie dennoch lieber vor. Zum einen blühen sie dann ein wenig früher. Zum anderen sind meine Beete zum optimalen Aussaat-Zeitpunkt noch von Tulpen und Narzissen besetzt. Bis deren Blätter verwelkt sind und Platz für die Neuankömmlinge machen, ist es schon zu spät. Vorgezogene handhohe Pflänzchen kann ich dagegen ohne Probleme zwischen die Reste der Frühlingsblüher setzen.

Sommerfluren vorziehen Löwenmäulchen
Sommerfluren vorziehen Löwenmäulchen

Löwenmäulchen und Zinnien sollte man auf jeden Fall vorziehen. Vor allem letztere  keimen nur bei kuschelig warmen Temperaturen, wie sie um diese Jahreszeit nur auf der Fensterbank oder im Gewächsaus herrschen.

Sommerfluren vorziehen Zinnie

Cosmeen säen sich bei mir oft selbst aus, brauchen dann aber eine Weile bis sie zur Blüte kommen. Und weil ich außerdem  gerne selbst bestimmen mag, wo noch Farbe im Beet fehlt, ziehe ich sie zusätzlich vor.

sommerblumen vorziehen Causen

Gewächshaus für die Fensterbank

Seit ein paar Monaten haben wir ein neues Büro – ein altes Ladenlokal mit einer großen Fensterscheibe. Hier herrschen optimale Bedingungen für das Vorziehen von meinen einjährigen Sommerblumen. Getopt wird das ganze noch von einem kleinen beheiz- und beleuchtbaren Gewächshaus, das ich zum Testen bekommen habe. Der dazugehörige Horti-Switch leidet zwar noch unter ein paar Kinderkrankheiten, die Blumen-Keimlinge fühlen sich in dem warmen feuchten Klima, mit reichlich Licht, dennoch ausgesprochen wohl.  Schon nach wenigen Tagen waren die ersten Keimlinge vom Marokkanischen Leinkraut und den Cosmeen zu sehen. Die Löwenmäulchen und Zinnien lassen sich noch Zeit, kommen aber hoffentlich auch noch.

Sommerfluren vorziehen Gewächshaus

Praktische Aussaathelfer

Ich benutze zur Vorzucht am liebsten Profi-Topfpaletten. Es gibt sie in verschiedenen Größen, in meinen Topfpaletten können 52 Keimlinge zur gleichen Zeit wachsen. Sie werden einfach mit Aussaaterde gefüllt. Ein passender Untersetzer sorgt dafür, dass die Fensterbank trocken und sauber bleibt. Als weiteres Zubehör gibt es eine Austopfplatte, die alle 52 Jungpflanzen auf einmal aus den Töpfchen löst. Ich benutze die Paletten jetzt schon ein paar Jahre. Sie sind sehr stabil und leicht zu reinigen. Kann ich für die Vorzucht von Blumen und Gemüse nur empfehlen.

Zum Gewächshaus gehört eine Platte in die 72 Quelltabletten passen. Das ist auch nicht schlecht, weil man so einzelne Pflanzen austauschen kann. Die schnellen Cosmeen habe ich bereits in größere Töpfe gepflanzt und die freien Plätze erneut vergeben.

Sommerfluren vorziehen topfpalette
Sommerfluren vorziehen topfpalette

Sieht ganz so aus als wäre der WOW-Effekt in meinem Garten für dieses Jahr gesichert 🙂

Was sät Ihr so aus? Blumen, Gemüse, Tomaten? Oder kauft Ihr lieber fertige Pflanzen im Gartencenter?

Eine Wildblumenwiese anlegen

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Als Kind bin ich gerne über die bunt blühenden Wildblumenwiesen in unserer Umgebung gelaufen und habe riesige Blumensträuße gepflückt oder stundenlang die vielen Insekten, die in so einem artenreichen Wiesenbiotop leben, beobachtet. Grashüpfer, Marienkäfer, schillernde Mistkäfer und natürlich die vielen Wildbienen, Schmetterlinge und Hummeln.

Wildblumenwiesen sind Lebensraum für viele nützliche Insekten

In meiner Wahlheimat Köln gibt es zwar viel Grün in der Stadt, aber eher so die gepflegt, städtische Variante. Kein Vergleich mit den bunten Wildblumenwiesen meiner Kindheit. In meinem Schrebergarten wachsen ziemlich viele bunte Blumen, aber so eine richtige bunte Wiese fehlt mir noch.

Platz schaffen für eine Wildblumenwiese

wildblumenwiese anlegen

Durch ein paar kleine Umgestaltungsmaßnahmen ist eine ca. acht Quadratmeter große Fläche direkt im Anschluss an den Gemüsegarten frei geworden. (Vorher stand dort Willi Wuchers Waschstation. Der muss jetzt leider woanders baden.) Ein ideales Fleckchen für eine Mini-Wildblumenwiese. Zum Durchstreifen und riesige Sträuße pflücken wird es wohl eher nicht reichen, aber als kleines Schmetterlings- und Bienenparadies ist die zukünftige Wiese schon geeignet. Ursprünglich sollte hier einfach nur grüner Rasen hin. Jetzt hoffe ich zumindest im ersten Jahr auf farbenfrohe Wildblumen. Wie sich die Wiese dann in den nächsten Jahren entwickelt, hängt sehr vom Boden und den weiteren Standortbedingungen ab. Gartenböden sind oft zu fett für die genügsamen Wildblumen. Hungrige Gräser setzen sich durch und bald blüht außer Löwenzahn und Gänseblümchen nicht mehr viel zwischen den grünen Halmen.

Wildblumen mögen magere Böden

Richtige Rasen-Profis magern einen zu fetten Gartenboden vor der Einsaat mit Sand ab, dazu war ich zu faul. Allzu stark habe ich das Beet in den letzten Jahren nicht gedüngt. Es war ein mehr oder weniger vernachlässigter Platz, an dem nur etwas wilde Rauke, Mutterkraut und eine Akelei wuchsen. Die ist allerdings prächtig gediehen und durfte daher auch erstmal stehen bleiben. Ich hoffe, wenn ich die Wiese konsequent nur zweimal im Jahr mähe und den Schnitt wegräume, wird der Boden mit den Jahren entsprechend mager werden.

Damit die Samen der Wildblumenmischung bei der Einsaat gute Startbedingungen vorfinden, sollte der Boden zunächst gründlich von hartnäckigen Wurzelunkräutern befreit werden. Den zahlreich wachsenden Löwenzahn habe ich sicher nicht tief genug ausgestochen, er wird wohl irgendwann wieder kommen, aber es stört mich auch nicht, wenn es in der Wiese später an manchen Stellen gelb leuchtet. Die unkrautfreie Fläche wird mit der Grabegabel gleichmäßig gelockert und mit dem Rechen einigermaßen eingeebnet.

Die Saatgutmischung aufbringen

wildblumenwiese anlegen säen
wildblumenwiese anlegen

Fünf bis zehn Gramm Saatgut braucht man laut Packungsangabe pro Quadratmeter, damit sich alle in der Mischung vorhandenen Wildkräuter- und Blumensorten gut entwickeln können.

Nicht zu dicht säen, damit sich die Blumen und Kräuter gut gegen die Gräser durchsetzen

Ich habe das Saatgut einfach per Hand ausgestreut. Es gibt praktische Streuhilfen, aber bei der kleinen Fläche lohnt sich das nicht wirklich.

Das ist alles drin in meiner Wildblumen-Mischung:

  • Ringelblume
  • Kümmel
  • Adonisröschen
  • Goldmohn
  • Vergissmeinnicht
  • Fenchel
  • Königskerze
  • wilde Möhre
  • gemeiner Natternkopf
  • Thymian
  • Schafgarbe
  • wilde Petersilie
  • Hainsalbei
  • Rasensamen
wildblumenwiese anlegen saatgutmischung

Die ausgestreute Wildblumenmischung wird leicht eingeharkt und dann festgewalzt. Eine Walze wollte ich mir für das kleine Stück auch nicht ausleihen. Der Mann an meiner Seite lebt auf großem Fuß. Mit seiner Unterstützung (einmal längs, einmal quer) war die Fläche ruckzuck eingeplättet 😉

Nach der Aussaat feucht halten

wildblumenwiese anlegen Boden walzen
wildblumenwiese anlegen angießen

Für die Aussaat habe ich mir einen trüben Tag ausgesucht. Laut Wetter-App war für die darauffolgenden Tage Regen gemeldet. Das erleichtert das Aufgehen der Samen erheblich. Nachdem der Keimvorgang begonnen hat, darf die Fläche nicht mehr austrocknen. Die Arbeit lasse ich mir doch gerne vom sanftem Frühlingsregen abnehmen. Das hat soweit auch gut geklappt. Jetzt bin ich sehr gespannt, wie lange es dauert bis sich die ersten Wildblumen-Keimlinge zeigen.

  • Habt Ihr schon einmal eine Wildblumenwiese angelegt?
  • Vielleicht sogar schon vor ein paar Jahren?
  • Welche Erfahrungen habt Ihr damit gemacht?
  • Konnten sich die Wildblumen durchsetzen?
  • Welche Sorten?
  • Oder plant Ihr eine Wiese anzulegen.

Ich habe jedenfalls noch ein Päckchen Bienen- und Schmetterlingsweide übrig. Reicht für 50 Quadratmeter. Kann gerne bei mir im Garten abgeholt werden.

Dieser Beitrag ist Teil einer Kooperation mit toom. Die verwendeten Produkte wurden mir zur Verfügung gestellt. Auf den Inhalt meiner Texte hat diese Zusammenarbeit keinen Einfluss.

Im Tulpenparadies

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Kurz bevor die ersten Tulpen in unserem Garten ihre Blüten öffneten, haben wir uns für eine kurze Auszeit nach Holland verzogen. Die Wetteraussichten waren gut, der Weg nicht weit – und hallo – wer sagt schon nein, wenn er vom niederländischen Tourismusbüro dazu eingeladen wird, drei Tage in einem alten Airstream, mitten in einem Tulpenfeld, zu verbringen. Zwei Fahrräder vor der Tür, ein pinkfarbenes Jacuzzi und jede Menge spannender Termine rund um die Tulpe. Ein Traum!

airstream tulpenparadies holland
narzissenfeld tulpenparadies holland

Die Tulperij

Das Tulpenfeld hat sich vor Ort als ziemlich gelbes Narzissenfeld herausgestellt. Für üppig blühende Tulpen war es Anfang April auch in Holland noch ein wenig zu früh. Daan und Anja, die beiden sehr sympathischen Betreiber der Tulperij, einem kleinen Blumenzwiebel-Zuchtbetrieb, auf deren Gelände unser Airstream stand, haben in einer ihrer Hallen vor ein paar Jahren ein kleines Café eröffnet. Jeden Morgen stoppen hier ein paar Busse für ein Tulpen- bzw. Narzissenselfie und eine Tasse Tee, bevor sie zum Keukenhof weiterfahren. Für uns war das eine ganz neue Erfahrung, morgens beim Aufwachen und aus dem Fenster gucken, in 50 neugierige Touristenaugen zu blicken. Wir haben uns so ein bisschen wie Zoo-Bewohner gefühlt. Den Jacuzzibesuch haben wir unter den Bedingungen dann lieber in die Nachtstunden verschoben …

Daan bietet auch Führungen über seine Felder an. Haben wir natürlich gemacht und dabei ein paar interessante Infos zur Blumenzwiebelzucht bekommen. Mir ist es z. B. nie in den Sinn gekommen, dass Tulpen, genau wie Gemüse, nicht mehrere Jahre hintereinander auf dem gleichen Feld angebaut werden sollten. Zur Vermeidung von Krankheiten und um ihre Blühwilligkeit zu erhalten. Jetzt verstehe ich, warum meine Tulpen oft nur Blätter und keine Blüten bekommen. Daran sind nicht nur die Wühlmäuse schuld. Sobald sie verblüht sind werde ich die Zwiebeln aus der Erde nehmen und im Herbst für das nächste Jahr Hyazinthen auf der Fläche pflanzen.

tulperij tulpenparadies holland
tulperij tulpenparadies holland
tulperij tulpenparadies holland

Freie Fahrt mit dem Hollandrad

Für mich die großartigste Erfahrung: während der ganzen Zeit konnten wir das Auto komplett stehen lassen. Überall breite und gut gepflegte Fahrradwege, mehr Fahrräder als Autos unterwegs, selbst auf der Landstraße ist der größte Teil der Straße für Fahrräder reserviert. Holland ist ein Paradies für Radfahrer! Der angenehme Nebeneffekt: trotz üppiger mehrgängiger Essenseinladungen im preisgekrönten Beachclub O (mit Blick aufs Meer und Sonnenuntergang), im lässigen Vrijstaat Nederzandt (beste Pommes ever – wirklich) und im edlen Vier Seizoenen (ein Blumendinner zum Verlieben) passt die Hose auch nach drei Tagen noch 🙂

Nur an die bei Gegenwind lässig überholenden Reisegruppen im gehobenen Alter auf ihren E-Bikes musste ich mich ein wenig gewöhnen. Vielleicht gönn ich mir bei meinem nächsten Besuch einfach selbst eins. Damit sind dann auch die knapp 30 Kilometer bis Amsterdam kein Problem.

fahrrad tulpenparadies holland
fahrrad tulpenparadies holland
beachclub o tulpenparadies holland

Kaffee, Tee und geballtes Kräuterwissen

Unser Besuch in der Kräutergärtnerei Noordwijk Buiten war ein echtes Highlight. Von so einem Ort träume ich schon lange. Ein altes Gewächshaus, umgebaut zu einem lichtdurchfluteten Café. Nebenan eine Kräuterzucht mit lauter ausgefallenen aromatischen Kräutersorten. Draussen bunte Tulpenfelder. In einem zweiten Gewächshaus mit tropischer Bepflanzung ist ein umwerfendes B&B – das Bloemenbed – untergebracht. Alles sehr stilsicher eingerichtet. Genau mein Geschmack. Hier war ich sicher nicht zum letzten Mal (ehrlich gesagt, würde ich am liebsten sofort dort einziehen und sehr, sehr lange bleiben).

Wir durften uns quer durch das Kräuter- und Blütensortiment probieren. Han weiß alles über die Kräuter die er züchtet und verkauft und ich mag seinen sehr speziellen Humor. Er lässt mich die sogenannte Batteriepflanze probieren (die meine Zunge zehn Minuten lang zum bitzeln bringt) und schwarze Veilchenblüten (die meine Zunge für den Rest des Tages schwarz färben), das Austernblatt garniert mit einem knackigen salzigen Pflanzenstick, ist dagegen harmlos und einfach nur lecker. Insgesamt ein großer Spaß – Danke Han 🙂

Eine paar ganz besondere Kräuterschätze für eigene Küchenexperimente habe ich mir direkt einpacken lassen. Ich hoffe sie wachsen gut an und freue mich schon auf die erste Ernte.

noordwijk buiten tulpenparadies holland
essbare blumen tulpenparadies holland
noordwijk buiten tulpenparadies holland
kräuter tulpenparadies holland

Annemiekes Pluktuin

Die Narzissen-, Hyazinten- und Tulpenfelder an denen wir mit den Fahrrädern vorbei kommen leuchten meist in monochromen Farben. Das Tulpenfeld in Annemiekes Pluktuin dagegen, ist bunt und wild und farbenfroh – ein bisschen wie unser eigener Garten. Annemieke baut Bio-Tulpen und Sommerblumen zum selbst pflücken an und beliefert die Restaurants in der Umgebung mit essbaren Blüten. Ja – Tulpen kann man essen! Sie schmecken mild und frisch und knacken schön wenn man auf sie beißt. Angeblich soll man sogar die verschiedenen Farben heraus schmecken. Ich werde das mit meinen eigenen Tulpen im Blindtest ausprobieren.

Während unseres Besuchs steht Annemieke mit ihren Tulpen in Amsterdam auf dem Noordermarkt (dem schönsten Bio-Markt den ich kenne, unbedingt ansehen, wenn ihr in der Gegend seid), deshalb muss ihr Mann Pieter im Tulpenfeld für uns Model stehen – unser Favorit für HNTM (Hollands next top model ;-)).

annemiekes pluktuin tulpenparadies holland
annemiekes pluktuin
annemiekes pluktuin tulpenparadies holland

Der Keukenhof

Was wäre ein Kurzurlaub in Hollands Bollenstreek ohne einen Besuch im Keukenhof? Für uns beide ist es das erste Mal und wir sind zunächst einmal schwer beeindruckt vom Anblick des riesigen Parkplatzes. Autos soweit das Auge reicht. Mehrere Reihen mit schwarzen Großraum-Limousinen und gelangweilt daran lehnenden Chauffeuren. Busse, mit deren Insassen man ein sehr großes Fußball-Stadion füllen könnte. PKWs in allen Tulpenfarben. Und ganz am Rand dann noch ein schicker und ebenfalls recht großer Fahrrad-Parkplatz.

Mehr als eine Million Menschen haben im letzten Jahr innerhalb der achtwöchigen Öffnungszeit den Keukenhof besucht. Na gut, um die unterzubringen braucht man schon ein wenig (Park-)Platz …

Schön, dass der Park ebenfalls recht weitläufig ist. Ein einsames Eckchen kann man darin zwar kaum finden, aber die Besuchermassen verteilen sich schnell. Rund vierzig Gärtner sind über drei Monate damit beschäftigt etwa sieben Millionen Blumenzwiebeln in mehreren Schichten zu pflanzen, damit während der kurzen Öffnungszeit immer überall etwas blüht. Mir gefielen die bunten Themenbeete mit Tulpen, Hyazinthen und Fritillaria am besten. Jedes Beet ist mit einem Schild versehen, auf dem die bepflanzen Sorten und die jeweiligen Züchter verzeichnet sind. Lässt sich also ganz bequem einkaufen und zuhause nachpflanzen.

Andreas war spontan von den Besuchern selbst begeistert. Auf ihren Jacken blühte es mindestens so farbenfroh, wie in den Blumenbeeten. Wobei – nicht alles was auf den Jacken spross, war auch in den Beeten zu finden 😉

keukenhof tulpenparadies holland
keukenhof tulpenparadies holland
keukenhof tulpenparadies holland
keukenhof tulpenparadies holland

Unser Bollenstreek-Fazit:

Eine ganz klare Empfehlung für einen Kurzurlaub im holländischen Tulpengürtel. Megaentspannt mit dem Fahrrad durch die Tulpenfelder radeln. Lange Spaziergänge am Strand. Gut Essen mit Blick aufs Meer. Freundliche Menschen. Und mit ein wenig Glück auch bestes Wetter.

airstream tulpenparadies holland

Wir bedanken uns beim NBTC für die freundliche Einladung zur Bloggerreise. Auf den Inhalt des Blogbeitrags hatte diese Einladung keine Auswirkung – es war halt einfach ehrlich schön.

Rhabarber-Baiser-Törtchen – erfrischend anders!

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Vor zwei Jahren musste unser riesiger Rhabarber umziehen. Sein angestammter Platz wurde vom neu angelegten Hochbeet beansprucht. Eigentlich soll man  im Jahr nach dem Umzug noch nicht ernten, aber bereits im letzten Jahr konnten wir genügend Stangen für den traditionellen Rhabarberkuchen und andere Rhabarberrezepte abzweigen. In diesem Jahr dürften allerdings die vorhandenen Rhabarberrezepte nicht ausreichen, um alle Stangen angemessen zu verarbeiten. Aber wir werden es versuchen. Natürlich werden wir wieder ein paar Gläser Rhabarbersenf produzieren. Er schmeckt einfach köstlich zu würzigem Käse oder gegrilltem Gemüse. Der Rhabarbersirup konnte seinerzeit nicht dauerhaft überzeugen. Er hatte zwar eine tolle Farbe und war sehr süß, aber das typische Rhabarberaroma kam nicht so gut zur Geltung. Da mache ich mich lieber auf die Suche nach einem besseren Rezept für das saure Gemüse.

Aber zuerst wird der Backofen angeworfen. Den ganzen Winter hindurch gab es Apfelkuchen von unseren Winteräpfeln. Allerhöchste Zeit also für einen anderen Kuchenbelag!

Rhabarber-Baiser-Kuchen
Rhabarber-Baiser-Kuchen

Rhabarber-Baiser-Törtchen

Zutaten:
(für 12-16 Törtchen)

Rhabarberkompott:
700 g Rhabarber
120 g Zucker + 2 EL Zucker
1 Pck. Vanillepuddingpulver

Teig:
200 g Mehl
100 g Butter
1 Prise Salz
2 EL Zucker
150 ml Wasser

Baiser:
4 Eiweiß
180 g Zucker
1 EL Speisestärke

Außerdem:
Rollholz
2-3 6er Muffinsbleche
Spritzbeutel
Bunsenbrenner zum karamellisieren

1. Für das Kompott Rhabarber waschen und in ca. 1 cm lange Stücke schneiden. Zusammen mit Zucker in einen Topf geben. Unter Rühren zum Kochen bringen. Zugedeckt bei geringer Hitze ca. 8-10 Minuten köcheln lassen bis der Rhabarber weich ist. 2 EL Zucker mit Vanillepuddingpulver und 3-4 EL Wasser glatt rühren. Zu dem weichen Rhabarber geben und kurz aufkochen lassen. Kompott beiseite stellen und abkühlen lassen.

2. Für den Teig Mehl, Butter, Salz und Zucker miteinander verkneten, sodass kleine Krümmel entstehen. Soviel Wasser unterkneten bis ein verarbeitbarer Teig entsteht. Teig auf bemehlter Arbeitsfläche dünn ausrollen. Kreise von ca. 10-12 cm Durchmesser ausstechen. Teigkreise in die Muffinsformen geben. Abgekühltes Rhabarberkompott darauf verteilen. Im Backofen bei 170°C Umluft in ca. 20 Minuten goldbraun backen.

3. Inzwischen für das Baiser Eiweiß mit Zucker und Speisestärke sehr steif schlagen. Eiweißmasse in einen Spritzbeutel füllen. Rhabarber-Törtchen auf ein Kuchengitter setzen. Eiweißmasse kreisförmig auf die vorgebackenen Rhabarbertörtchen spritzen. Im Backofen bei 120°C ca. 20 Minuten trocknen lassen. Aus dem Ofen nehmen. Baiser mit dem Bunsenbrenner kurz bräunen. (Kann man auch bleiben lassen, ist mehr für die Optik, nicht so sehr für den Geschmack :))

Rhabarber-Baiser-Kuchen
Rhabarber-Baiser-Kuchen

Veganes Rhabarber Crumble

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Ein Crumble backen kann jeder. Es ist total einfach. Wirklich. Alles was man braucht ist irgendwelches Obst (gerne auch saures), Margarine, Zucker und Mehl. Ich habe unsere erste Rhabarberernte zu einem Crumble verarbeitet und noch zwei Zutaten hinzugefügt, die dem Ganzen zu einem echten Geschmackskick verhelfen. Probiert es aus.

Zutaten für 6-8 Portionen:

500 g Rhabarber
2-3 EL Rohrohrzucker
75 g Haselnüsse
150 g Mehl
115 g Margarine
100 g Rohrohrzucker
1 Prise Salz
schwarzer Pfeffer

1. Rhabarber waschen, abziehen oder auch einfach so in ca. 5 cm lange Stücke schneiden. In eine offenste Form geben. Mit 2-3 EL Zucker bestreuen. Backofen auf 200°C vorheizen.

2. Haselnüsse grob hacken. Zusammen mit Mehl, Margarine, Zucker und Salz mit den Händen zu Streuseln verarbeiten.

3. Mit der Pfeffermühle über den Rhabarber gehen (nicht zu schüchtern, ungefähr so wie ihr ein Steak pfeffern würdet). Streusel darüber streuen. In ca. 30 Minuten goldbraun backen. Am besten noch lauwarm servieren.

Rezept für Rhabarber Crumble
Rezept für Rhabarber Crumble
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