Ein Mähroboter im kleinen Horrorgarten? Naja, unser Rasen gleicht oft eher einer Gänseblümchen-Wiese als einem englischen Traumrasen. Ich kriege es im Frühling einfach nicht übers Herz die hübschen Gänseblümchen abzusäbeln. Bei meinen Eltern sieht es so ähnlich aus, aber nicht weil sie so große Gänseblümchen und Löwenzahn-Fans wären, sondern eher weil ihr Grundstück an einem Hang liegt und mein Vater mit seinen 82 Jahren nicht mehr so viel Lust hat seinen uralt Rasenmäher (ein riesiges Monstrum) von ganz oben nach ganz unten zu schieben. Ich wohne deutlich zu weit weg, um das für ihn zu übernehmen, ein Rasen-Mähroboter schien mir da eine sehr sinnvolle Alternative. All zu viel Überzeugungsarbeit musste ich nicht leisten. Mein Vater werkelt gerne und war sofort viel tiefer im Thema drin als ich. Unsere Wahl fiel auf den smart SILENO city von Gardena, leise, wendig und regenfest.

Welcher Mähroboter passt zu mir?
Den passenden Mähroboter zu finden war in unserem Fall ganz einfach. Gardena als Marke stand fest, da wir im Bereich Gartenbewässerung eine schon länger andauernde Kooperation haben. Auf deren Homepage gibt es ein Mähroboter-Beratungszentrum, dort wird man mit sieben Klicks zum passenden Modell geführt. Abgefragt werden Fakten wie Rasengröße, Steigung, enge Passagen, Frostsicherheit, Steuerung und bevorzugte Reinigungsmöglichkeit. Zugegeben, mit der Steuerung übers SmartPhone habe ich mir einen Scherz erlaubt. Aber vielleicht führt Papas Interesse für den Mähroboter dazu, dass er endlich mal sein Handy besser versteht und auf meine Nachrichten nicht erst Jahre später antwortet.
Was ist bei der Installation des Mähroboters zu beachten?
Um ehrlich zu sein musste ich mich um dieses Thema überhaupt nicht kümmern. Mein Vater hat die Installations-Videos von Gardena quasi inhaliert und auswendig gelernt. Ist auch alles sehr gut erklärt darin, also sagt er jedenfalls. Er war dann am Installations-Tag entsprechend gut vorbereitet. In der Woche vorher hatte er bereits eine Parkstation für den Mähroboter gebaut. Eine Art roten Teppich, allerdings aus Natursteinen, der Robby zum Rasen geleitet. Hintergrund: er wollte nicht, dass man die Parkstation beim Blick in den Garten sieht. Sie sollte unauffällig hinter einer Mauer verschwinden. Der Roboter kann ohne Probleme die zwei Meter über Steine fahren, bevor er dann auf dem Rasen ankommt.
Der Mähroboter

Die Parkstation

Rasenmähroboter in Parkstation

Einen Schlitz für das Leitkabel, das Robby hilft den Weg zur Parkstation zu finden, hatte er auch schon gemacht. Das ist nicht unbedingt notwendig. Das Begrenzungs- sowie das Leitkabel kann einfach auf dem Rasen verlegt und mit Bodenankern befestigt werden. Aber mein Vater wollte auf Nummer sicher gehen und das Kabel, das mitten durch den Rasen führt etwas versenken, damit es, zum Beispiel beim Vertikultieren, nicht erfasst und zerschnitten wird.
Später will er das auch mit dem Begrenzungskabel so machen. Erstmal haben wir es aber klassisch auf dem Rasen verlegt. Wichtig ist dabei auf die vom Hersteller angegebenen Abstände zum Rasenrand zu achten. Der Mähroboter braucht Platz zum Wenden und keine Angst – wenn ihr die Abstände einhaltet, fährt er wirklich nicht über die Rasengrenze hinaus. Meine Mutter hatte etwas Sorge, dass er die Tulpen am Rasenrand köpfen könnte. Das ist aber nicht passiert.
Unsere Rasenfläche war recht einfach. Wir mussten das Begrenzungskabel nur einmal im Kreis verlegen. Es gibt keine Hindernisse um die der Mähroboter herum mähen muss. In einer Stunde war das erledigt. Mit dem Aufbau der Garage und dem Programmieren der Mähzeiten waren wir dann nochmal eine halbe Stunde beschäftigt. Ohne die Vorarbeiten meines Vaters hätte das alles sicher länger gedauert. Ist aber absolut für Laien zu bewältigen.
Ein Schlitz für das Leitkabel

Teamarbeit

Kabel verbinden

Begrenzungskabel

Auf Abstände achten

Kabel an Parkstation anschließen

Programmieren

Und los geht's

Schafft der Mähroboter mehrere Rasenflächen ohne Verbindung?
Bei meinen Eltern gibt es vorm Haus eine zweite Rasenfläche. Wäre ja blöd, wenn sie die weiter mit dem Rasenmäher mähen müssten. Müssen sie aber nicht. Mein Vater hat ein zweites Kabel von der Parkstation zur zweiten Rasenfläche gezogen und diese dann mit einem Begrenzungskabel abgegrenzt. Von alleine kommt der Roboter in diesem Fall nicht dorthin (Treppen schafft er leider nicht). Er muss also hingetragen werden. Schwer ist er nicht, auf jeden Fall viel leichter als der große Rasenmäher, ist also kein Problem.
Wie oft und wie lange mähen?
Wir haben den Mähroboter so eingestellt, dass er zunächst einmal jeden Tag am Vormittag für vier Stunden aktiv ist bzw. aktiv sein kann. Zusätzlich wird er durch einen SensorControl gesteuert und beurteilt selbst, ob der Rasen gemäht werden muss oder nicht. Alles was wir dann noch entscheiden mussten war die Schnitthöhe.
Im Frühling wächst der Rasen kräftig, vor allem bei feuchter Witterung. Wir haben also erst einmal eine niedrige Schnitthöhe gewählt. Das regt die Grashalme zu starker Verzweigung und damit dichtem Wachstum an. Regen macht dem Mähroboter übrigens nichts aus. Der ist nicht aus Zucker, äh ich meine er mäht bei jedem Wetter. Im Sommer lässt das Rasenwachstum nach. Dann ist eine höhere Schnitthöhe ein guter Schutz gegen Trockenheit.

Wo bleibt der Rasenschnitt?
Durch das regelmäßige Mähen sind die Grasabschnitte sehr kurz und sie können einfach liegen bleiben. Dem Rasen tut das richtig gut, er düngt sich damit quasi selbst. Zusätzlich trägt das sanfte Mulchen zur Bodenverbesserung bei. Schadet bestimmt nicht bei dem lehmigen harten Boden im Garten meiner Eltern.
Mähroboter bei der Arbeit

Zusehen statt selbst mähen

Was bringen Mähroboter?
Über diese Frage bin ich bei meiner Recherche im Netz gestolpert. Also in unserem Fall jede Menge Spaß mit meinem Vater bei unserem gemeinsamen Projekt. Ich habe mich wirklich gefreut etwas für meine Eltern machen zu können.
Für die Rasenflächen im kleinen Horrorgarten würde sich ein Mähroboter sicher nicht lohnen. Dafür sind wir auch zu sehr Team Gänseblümchen. Bei uns darf es gerne etwas wilder sein. Für Freunde des gepflegten Grüns, für schwer zugängliche Grundstücke, für große Rasenflächen und ganz allgemein für Menschen die keine Lust (oder Kraft) dazu haben ihren Rasen selbst zu mähen oder keinen Platz für den sperrigen Rasenmäher haben, ist das schon eine feine Sache. Der regelmäßige Schnitt fördert das Wachstum und die Verzweigung der Rasenkräuter und führt so zu einem dichten grünen Teppich, ganz wie beim englischen Vorbild.
So sieht unser Rasen im Frühling aus

Sind Mähroboter gefährlich?
Auch über diese Frage habe ich mir natürlich Gedanken gemacht. Es gibt diverse Berichte, dass Mähroboter kleine Tiere (meistens wird der Igel genannt) verletzen, weil diese nicht flüchten sondern einfach sitzen bleiben. Auch spielende Kinder könnten durch den Mäher gefährdet werden. Allerdings stoppt der Mähroboter und wendet, sobald er an ein Hindernis stößt.
Dennoch ist für mich ganz klar: der Mähroboter sollte nicht laufen, während Kinder auf dem Rasen spielen – ich mähe auch nicht den Rasen mit dem Rasenmäher während Kinder dort spielen. Spielende Kinder gibt es auf dem Rasen meiner Eltern keine mehr, Igel und andere Tiere vielleicht schon. Ich habe sie daher gebeten, den Mähroboter nicht in der Dämmerung oder Nachts laufen zu lassen. Dabei hilft ihnen sogar die Smart App, die in den Roboter integriert ist. Igel sind nachtaktiv, den Tag verpennen sie in ihrem Versteck. Während des Tages sehe ich auf dem kurzgemähten Rasen ohne Versteckmöglichkeit kein Gefährdungspotential für Igel.
Transparenzhinweis: Für den Text “Ein Mähroboter für Meine Eltern” haben wir ein Honorar bekommen. Außerdem wurden uns die vorgestellten Produkte zur Verfügung gestellt. Auf den Inhalt des Textes hat das keinen Einfluss.
Der Beitrag Ein Mähroboter für meine Eltern erschien zuerst auf Der kleine Horrorgarten.