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Channel: Der kleine Horrorgarten
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So mache ich meinen Garten winterfest

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Langsam wird es selbst im milden Rheinland Zeit, den Garten winterfest zu machen. Die ersten Frostnächte stehen an. Jetzt schnell die empfindlichen Topf-Pflanzen ins Gewächshaus stellen oder einwickeln und die letzten Beete abernten. (Vor zwei Tagen habe ich tatsächlich nochmal ein Schälchen Himbeeren geerntet und zu Marmelade verarbeitet.) Dann noch die Gartengeräte und Gartenmöbel verstauen und der Winter kann kommen.

Mein Garten im Winter

Wenn ich mich so in der Kleingartenanlage umschaue sehe ich viele Gärten, mit ratzekahl leergeräumten Beeten, säuberlich abgeschnittenen Stauden und Gräsern, für mich ein eher trauriger Anblick. Deshalb gilt in unserem Garten die Stauden dürfen stehen bleiben.

Archivbild - so sieht es in Köln nur selten aus

Die Stauden dürfen stehen bleiben!

Dieser Punkt ist den Anhängern eines naturnahen und insektenfreundlichen Gartens gewidmet. Er ist ein Plädoyer für die Schönheit des Vergänglichen. Bitte vergesst die „alles muss raus“ Methode. Vertrocknete Blütenstände und Gräser sind wunderschön. Sie geben dem Garten im Winter Struktur. An den ersten kalten Tagen schmücken sie sich mit einem zarten Schleier aus Raureif. Später ziert (passiert in Köln leider eher selten) eine dicke weiße Schneemütze ihr Haupt. Vögel bedienen sich gerne an den Samenständen und Nützlinge wie die Florfliege machen es sich im kalten Winter in den hohlen Stängeln gemütlich.

Im Frühling ist immer noch genug Zeit die Reste wegzuräumen. Nach dem langen Sofawinter braucht Ihr soundso Bewegung. Im Herbst solltet Ihr lieber die letzten wärmenden Sonnenstrahlen auf der Gartenliege genießen.

Winterschutz für Rosen

Das Schaf friert auch im tiefsten Winter nicht. Sein Fellmäntelchen hält es kuschelig warm und ist auch optisch ein Hingucker. Sehr Hippieesk. Sehr stylisch. Einige unter Euch hatten bestimmt auch mal so ein ähnliches Teil in den späten Siebzigern.

Ein paar Gartengewächse sind leider nicht so hart im Nehmen. Die empfindlichen Südländer wachsen in Töpfen und müssen im Winter in einen kühlen hellen Raum umziehen. Der Rest bekommt ein maßgeschneidertes Mäntelchen verpasst. Bereits eine Weile vor dem ersten Frost werden Rosen und andere frostempfindliche Pflanzen etwa 20 Zentimeter hoch angehäufelt. Auf die Erde kommt, wenn die Tage kälter werden, reichlich trockenes Laub (im Herbst gesammelt und trocken gelagert) oder Stroh. Außen rum ein paar Stöcke in die Erde stecken, mit einer doppelten Lage Winterflies einwickeln und die Kälte kann kommen.

Wohin mit dem Herbstlaub?

Laub ist ein wunderbarer Winterschutz für den Garten. Das trifft sich gut. In den meisten Gärten steht davon jede Menge zur richtigen Zeit zur Verfügung.

Denn im Herbst machen Laubbäume das, was sie um diese Jahreszeit nun mal so machen. Sie lassen ihr Laub fallen. Auf den darunter liegenden Rasen. Auf den Sitzplatz. Und auf die noch blühenden Stauden in den Beeten. Auch der wilde Wein macht mit beim Laub abwerfen, wenn auch eine ganze Weile später. Schön sieht das aus, aber liegen bleiben kann es nicht. Das würde weder dem Rasen noch den ästhetischen Ansprüchen der Gartenbesitzer genügen.

Das Laub muss weg, aber wohin? Gut aufgehoben ist es zwischen den Stauden oder unter Obststräuchern. Dort dient es bis zum nächsten Frühjahr als Nahrung für Bodenlebewesen, verbessert die Bodenstruktur und schützt Boden und Pflanzen vor Witterungseinflüssen. Eine ca. fünf Zentimeter hohe Schicht ist bis zum nächsten Frühjahr fast verschwunden. Auf Eurem Rasen liegt immer noch ein großer Laubhaufen? Igel überwintern gerne in Laubhaufen. Vielleicht findet Ihr einen Platz in der hintersten Gartenecke dafür. Ansonsten kommen die Reste auf den Kompost.

Unter die Haube oder in die Hütte?

Je nach Material benötigen Gartenmöbel im Winter ein Dach überm Kopf oder sie sind weitgehend immun gegen widrige Wetterbedingungen. Für die meisten Gartenmöbel in unserem Garten gibt es kein schlechtes Wetter, höchstens unpassende Kleidung. Wobei, auch hier sind die Ansprüche gering. Unter einer Schutzhaube aus Kunststoff überstehen sie selbst fiese nasskalte Winter unbeschadet. Bei uns kommen sie ganz ohne Schutz aus. Gartenmöbel aus Metall und Kunststoff gehören zu dieser Gruppe.

Mit ein bisschen Pflege sind auch Gartenmöbel aus robustem Hartholz unter einer Hülle gut aufgehoben. Im Herbst bekommen sie eine Kurbehandlung mit Pflegeöl und im Frühjahr kommen sie gut erholt unter der Haube hervor.

Die zart besaiteten empfindlichen Vertreter benötigen etwas mehr Aufmerksamkeit. Sie wollen auf keinen Fall draußen bleiben. Warm muss das Winterquartier zwar nicht sein, aber bitte trocken. Ein Plätzchen im Keller oder in der Garage ist perfekt. Zusammen mit dem Grill und den Gartengeräten vertreiben sie sich dort die Zeit bis die Temperaturen wieder zweistellig werden. In diese Gruppe gehören Möbel aus Weichholz, wie Fichte, Kiefer oder Tanne und Gartenmöbel aus Weidengeflecht oder Rattan.


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